Wie wird aus einer innovativen Idee ein Produkt?

Wo kommen eigentlich StartUps her?

Wer unterstützt mich bei meiner Unternehmensgründung?

Diese und noch viele weitere Fragen konnten die elf Schüler:innen der AG „Schüler & Unternehmer“ aus dem Q1-Jahrgang am Donnerstag, den 28. Oktober, bei einem Besuch im Technikzentrum Lübeck (TZL www.tzl.de) auf dem Hanse Innovation Campus Lübeck stellen. Rede und Antwort stand ihnen Dr. Frank Schröder-Oeynhausen, Geschäftsführer des Technikzentrums.

Dabei haben sie viele spannende Einblicke und Informationen in das TZL bekommen. Wusstest Du zum Beispiel, dass das TZL im Jahr 1986 als erstes Technikzentrum in ganz Schleswig-Holstein gegründet wurde und bis heute mit Abstand das Größte ist? Seine Aufgabe ist es, StartUp-Gründer:innen tatkräftig zur Seite zu stehen, z.B. durch finanzielle Beratung, die Vermittlung von Kontakten oder die Vermietung von Räumlichkeiten. Ziel ist es, Innovation und Wirtschaftswachstum in Lübeck zu stärken.

Dass das TZL dabei durchaus erfolgreich ist, zeigen zum Beispiel die erfolgreichen Unternehmensgründungen von Coherent (ein Unternehmen zur Entwicklung von Lasertechnologie) und VisiConsult (spezialisiert auf Röntgentechnik zur zerstörungsfreien Werkstoffprüfung) – falls Du naturwissenschaftlich interessiert bist, wäre das sicherlich eine spannende Anlaufstelle für ein Praktikum!

Sollte Dir in Deinem eine zündende Idee für ein digitales Geschäftsmodell kommen, unterstützt Dich der sogenannte Gateway49 Accelerator www.gateway49.com des TZL durch Coachingprogramme. Auch diesen konnten wir während unserer Besuches in Augenschein nehmen. Derzeit unterstützt er zum Beispiel die Unternehmensgründung Key2be.me, einer digitalen Plattform zur Berufsfindung.

Unsere letzte Station war die HighTech-Werkstatt FabLab www.fablab-luebeck.de, die ebenfalls in den Gebäuden des TZL untergebracht ist. Hier können Technikbegeisterte beispielsweise lernen, mit dem Lasercutter oder einer CNC-Fräse zu arbeiten, oder einen Kurs zur Bedienung eines 3D-Druckers belegen. Für StartUp-Gründer ist dies von großer Bedeutung, weil sie ihre Prototypen im FabLab mit neuesten Technologien bauen können, was wiederum wichtig für die Finanzierung durch venture capital ist. Ein Tipp, falls Du auch Interesse an der Arbeit mit einem 3D-Drucker oder anderen Technologien hast: Die Kurse sind auch offen für „ganz normale Schüler:innen“!

Nach all diesen spannenden Stationen und Informationen rauchte uns am Ende unseres Besuches (der übrigens fast doppelt so lange gedauert hat, wie ursprünglich geplant) der Kopf, aber wir sind um einige Informationen reicher geworden!

Ein Roboter im FabLab

Wusstest Du zum Beispiel, wie viele Tage es in Deutschland dauert, ein Unternehmen anzumelden, oder wie teuer dies ist? Oder dass Lübeck ein Zentrum für Life Science, Food, Smart City, Logistik und digitale Technologien ist? Am spannendsten aber ist die Information, dass Schleswig-Holstein sich beim bundesweiten Ranking für Gründungen von Platz 10 auf Platz 3 vorgearbeitet hat – also wer weiß, vielleicht steckt ja in jedem von uns das Potential zur Gründer/ zur Gründerin? Finde es heraus und bewirb Dich beim TZL um die Förderung Deines StartUps!

Schüler:innen-Eindrücke vom Besuch beim TZL:

Mirja: „Ich fand es toll, wie offen alle waren. Man ist richtig schön ins Gespräch gekommen!“

Emma und Louisa: „Der Rundgang durchs FabLab war sehr interessant, da man hier die vorher gehörten Dinge selber erleben konnte!“

Felix: „Ich fand es besonders gut, dass ich – obwohl ich das TZL schon kannte – noch viel Neues und Interessantes erfahren habe.“

Vielen Dank an Herrn Haukohl für die Organisation und an Frank Schröder-Oeynhausen, Sascha König, Nils Eckardt, Niclas Apitz und Martin Hamann für ihre Zeit und die geduldige Beantwortung all unserer Fragen!

Text: Katja Benkert

Fotos: Sascha König

Link zum Facebook-Post des TZL:

#TechnikzentrumLübeck #Johanneum #Lübeck #Unternehmertum

Die AG „Schüler & Unternehmer“

Seit Beginn dieses Schuljahres ist das Johanneum um ein attraktives Angebot im Rahmen der Begabtenförderung reicher: Die AG „Schüler & Unternehmer“ richtet sich an Q1-Schüler:innen, die ein besonderes Interesse im Bereich der Ökonomie haben. Sie wird geleitet von Frau Benkert und Herrn Haukohl von der Michael-Haukohl-Stiftung, der seine Kontakte in die Lübecker Wirtschaft nutzt, um den Mitgliedern der AG vielfältige Einblicke in die Unternehmenswelt zu gewährleisten.

Zu Beginn des Schuljahres haben wir uns mit der Denkweise von selbstständigen Unternehmer:innen und ihren vielfältigen Entscheidungsbereichen beschäftigt: Welches Produkt ist erfolgversprechend, welcher Standort geeignet und welche Qualifikationen sollten die Mitarbeiter:innen haben? Zwar sind dies durchaus auch Team- Entscheidungen, letztendlich liegt die Verantwortung für den Erfolg eines Unternehmens aber immer bei dem Eigentümer oder der Eigentümerin, die im Extremfall auch mit ihrem Privatvermögen für den Misserfolg haften.

Neben ökonomischem Wissen (z.B. Bilanzen erstellen) muss ein:e Unternehmer:in also vor allem Menschen für seine:ihre Idee begeistern können und Verantwortung übernehmen wollen. Hierüber haben wir mit Herrn Haukohl und Herrn Eschenburg, gesprochen, die als Vertreter von alteingesessenen Lübecker Kaufmannsfamilien viel Erfahrung mit der Unternehmensführung in verschiedenen Bereichen haben.

Neben persönlichen Gesprächen stehen auch immer wieder Exkursionen auf dem Plan der AG. Der Besuch des Technikzentrums Lübeck war Teil einer Einheit zu StartUps und Existenzgründung. In diesem Zusammenhang haben wir u.a. an der Verleihung des Gründerpreises der Sparkasse zu Lübeck im Audimax der Uni teilgenommen. Beim nächsten Termin wird der ehemalige Johanneums-Schüler Florian Bruce-Boye uns über seine Unternehmensgründung berichten.

Ein weiterer Höhepunkt war unser Besuch bei der Firma Baader in der Geniner Straße, die mit vollem Namen Nordischer Maschinenbau Rud. Baader GmbH und Co. KG heißt. Sie produziert seit 1919 Maschinen zur Filetierung von Fisch und ist damit heute weltweiter Marktführer. Wir wurden von Herrn Blank durch die Produktion geführt und waren völlig fasziniert von der Komplexität des Produktionsprozesses. Außerdem erklärte uns Herr Blank, der auch für die Ausbildung zuständig ist, welche Ausbildungsberufe es im Hause Baader gibt und wer im Betrieb welche Aufgaben übernimmt.

Als nächster Unternehmensbesuch steht im Januar der Besuch des Containerterminals im Hamburger Hafen auf dem Programm.

Katja Benkert