Schule statt Shopping

Dem Johanneum stehen herausfordernde Zeiten bevor: Voraussichtlich zum Mai wird die Schule aufgrund der notwendigen Brandschutzumbauten für einige Zeit in das leerstehende Karstadt-Gebäude umziehen.

Schon seit zwei Jahren wird im Johanneum intensiv gebaut. Zunächst im Lockdown, seit letztem Sommer aber auch im laufenden Schulbetrieb, wird das umfassende Brandschutzkonzept, das die Stadt als Gebäudeverantwortliche vorgelegt hat, Schritt für Schritt umgesetzt.

Zunächst wurden die großen Brandschutztüren im Hauptgebäude eingebaut, im nächsten Schritt Durchbrüche zwischen einzelnen Räumen geschaffen. Laut unserem Schulleiter Dr. Michael Janneck war dies zwar häufig mit Lärm und Staub verbunden, ließ sich aber immer noch in den Schulalltag integrieren.

Nun sind jedoch gravierendere Probleme aufgetaucht: Sämtliche Türen der Schule, einschließlich der Außentüren, benötigen der aktuellen Brandschutzverordnung zufolge Alarmsysteme, denn sie lassen sich im Brandfall nicht automatisch öffnen. Die Herausforderung: Unsere bisherigen Türen stehen unter Denkmalschutz und dürfen nicht einfach ausgetauscht werden. Stattdessen müssen die bisherigen Türen aufwendig aufgearbeitet und mit zusätzlicher Technik versehen werden.

An dieser Stelle ist für Michael Janneck schließlich eine rote Linie überschritten: „Der April ist ja immer für Überraschungen gut“, meint er, „aber selbst wenn wir pandemiebedingt ans Lüften gewöhnt sind, ist Unterricht bei komplettem Durchzug und ohne akustischen Schutz nicht vernünftig vorstellbar.“

Der Ausweg lag quasi schon auf seinem Schreibtisch: Seit längerem arbeitet die Stadt daran, das leerstehende Karstadtgebäude in Schulräume umzubauen, die sich eigentlich die Innenstadtgymnasien teilen sollen.

Nun wird es sozusagen auf Probe für einige Wochen die Heimat des Johanneums werden. In den nächsten vier Wochen werden Leichtbauwände eingebaut und die Rolltreppen stillgelegt. In einer schulweiten Aktion werden wir nach den Osterferien das Mobiliar zur Königstraße tragen. Inwieweit der Schrangen teilweise als Pausenhof abgesperrt werden kann, wird noch diskutiert.  Auch die Ausstattung von Fachräumen steht noch aus, weshalb Michael Janneck froh ist, dass der zunächst für den 1. April geplante Umzug auf Mai verschoben werden konnte.

Die Hoffnung bleibt, dass die Rückkehr rechtzeitig bis zur Feier des 150-jährigen Schuljubiläums erfolgen kann. In dieser langen Zeit hat das Johanneum ja aber manche Herausforderung überstanden.

Bis es losgeht, wünschen wir der ganzen Schulgemeinschaft schöne Osterferien,

die Presse-AG