Eine sagenhafte Schule!

Die Ferien sind vorüber, die Nachrichten über einen Umzug des Johanneums haben sich als saisonal bedingt erwiesen, und so starten wir hoffentlich erholt wieder am angestammten Ort. Der allerdings lohnt genaueres Hinsehen!

Denn jetzt kommt die Wahrheit über das Johanneum ans Licht. Geheimgänge werden entdeckt, und Trolle kommen zum Vorschein. Flaschengeister verwandeln Menschen in Mauern, und Johannes der Täufer wird lebendig. Ein Feuer bricht aus, und Gebäude stürzen ein. 

Diese Geheimnisse kamen durch die Klassen 6d und 6c zum Vorschein. Diese Klassen haben sich nämlich im Deutschunterricht näher mit unserer Schule befasst und sich zu geheimnisvollen Dingen am Johanneum selbst Sagen ausgedacht. Diese Sagen erklären besondere Orte, wie zum Beispiel das zugemauerte Loch neben der Kletterwand oder den Brunnen mitten auf dem Schulhof. Hier könnt ihr durch ein Paar dieser Sagen stöbern.

Lilly Friedrich, 6c, Sophie Dammann und Nele Kucht, 6d

Das Feuer zu St. Johannis

Um das Jahr 1236 lebten die Menschen Lübecks in Frieden und Eintracht. Das gefiel dem Teufel nicht. Er beschloss Zwietracht in Lübeck zu säen. Er nahm die Gestalt eines Mönches an, der mit anderen Mönchen im St. Johannis Kloster wohnte. In der Gestalt des Mönches begann der Teufel, sich ungehorsam zu verhalten und brach den Eid, den der Mönch geleistet hatte. Er wollte die anderen Mönche anstacheln, nicht mehr so friedlich weiterzuleben. Die Mönche aber vergaben dem Mönch, in dessen Haut der Teufel steckte, für jede Tat, die er begangen hatte und vertrauten darauf, dass er nicht böswillig hatte handeln wollen. Da wurde der Teufel so wütend, dass er sich nicht mehr zurückhalten konnte. Er sprach zu den anderen, dass der Teufel diese Genügsamkeit nicht länger dulden werde. Die Mönche waren zuerst geschockt, doch sie wussten einen Rat. Einst hatte ihnen ein reisender Mönch ein Geschenk gemacht. Es war ein wunderschön geflochtener Weidenkranz, der Wünsche erfüllen konnte, jedoch insgesamt nur drei und nur solche mit guter Absicht und die niemandem schadeten. Die Mönche hatten bereits einmal einen Wunsch benutzt und vertrauten auch diesmal auf die Kräfte des Kranzes. So wünschten sie, dass der Frieden Lübecks und der Frieden des Klosters nicht durch den Zorn des Teufels vernichtet werde. Zwei Tage danach, ohne, dass etwas Besonderes geschah, stand das Kloster aufgrund des Zorns des Teufels in Flammen. Die Mönche traten auf den Hof vor dem Klostergebäude und beteten, dass ihr Wunsch in Erfüllung gehen würde. Und da hörte es auf zu brennen. Das Kloster nahm keinen Schäden und auch der Mönch, der vom Teufel besessen war, wurde vom Fluch des Teufels erlöst.

Der Teufel selbst konnte nichts mehr gegen den Frieden Lübecks machen. Zum Dank und in Erinnerung an dieses Ereignis ließen die Mönche ein Relief  an der Mauer des Klosters anfertigen, das noch heute an die Bedeutsamkeit von Frieden und Genügsamkeit und an den dritten Wunsch erinnern soll, von dem niemand weiß, ob er schon benutzt wurde.

Anna Winters, 6d

Der Feuerkranz

Im 12. Jahrhundert wurde einst ein Kloster bei St. Johannis gebaut. Die Mönche konnten ihrem Herrn nun schon seit 70 Jahren nicht mehr so nahe sein, wie sie wollten, da das Kloster immer noch nicht fertig gebaut war.

Nun gab es aber zwei Geschwister, ein Mädchen und ein Junge, die schon ihr Leben lang Tag und Nacht unermüdlich am Kloster gebaut hatten. Nun waren sie schon alte Menschen und wünschten sich nichts sehnlicher, als endlich im fast fertigen Kloster beten zu können. In einem heißen Sommer wurden sie mit einem Kranz aus dem feinsten Buchenholz der Region gekürt, für ihre lange Arbeit am Kloster.

Doch auf diesen Sommer folgte ein eisiger Winter. Der Schnee lag meterhoch und in der ganzen Stadt war kein Feuerholz mehr zu finden. Nur das Kloster besaß noch etwas Feuerholz, um die Ziegel zu brennen. Es war fast fertig, nur die eine Hälfte des Gebetsraums mit dem Altar fehlte noch. Das Feuer musste Tag und Nacht bewacht werden, damit es nicht erlosch. An einem Abend saßen alle im fast fertigen Kloster zusammen und freuten sich, das der Bau nun bald beendet sein würde.

Nur der Wächter vom Feuer fror draußen in der Kälte. Da sah der Teufel seine Change, zu verhindern, dass das Kloster fertig gestellt wurde. Er kam in menschlicher Gestalt zu der Erde hernieder und sprach zum Wächter.,, Was stehst du hier und frierst, wenn deine Kameraden drinnen feiern. Ich kann deine Schicht übernehmen, gehe du ruhig rein.“ Der Wächter, der den Teufel nicht erkannte, lief dankbar hinein. Doch als er wieder herauskam, war das Feuer erloschen und alles Holz fehlte.

Entsetzt rief er alle Arbeiter zusammen. Als die alten Geschwister von dem Unglück erfuhren, sanken sie auf die Knie und beteten. In ihrer Verzweiflung nahmen sie ihren Kranz und warfen ihn in die erloschen Feuerstelle, doch sosehr sie sich auch bemühten, er fing keine Feuer.

Doch als Gott das Tun dieser frommen Menschen sah, schickte er einen Sonnenstrahl, so hell und gleißend vom Himmel, dass der Kranz anfing zu brennen und auf wundersame Weise erst aufhörte, als der letzte Stein gebaut war.

Zu Ehren der beiden Geschwister meißelte man in diesen Stein ein Bild, wie sie aufrecht und jung ihren Kranz in eine Feuerschale hielten.

Anton Laubert und Mats Mahlerwein, 6c

 

Das Dorf Friedreich

Vor langer Zeit gab es hier ein Dorf namens Friedreich. Das Dorf war von vielen Menschen besetzt. Zu der Zeit herrschte Fürst Friedrich der IV. Der Fürst war eigentlich ein böser Geist und wollte nur die Bewohner ausrotten, um mehr für sich zu haben. So kam es, dass eines Tages das Wasser knapp wurde und die Bewohner dursten mussten. Fürst Friedrich hatte jedoch seine Krüge vollgefüllt. Die Bewohner klagten, doch nichts änderte sich. Das letzte Wasser wurde an die Reichen verteilt und Sklaven sowie Bauern verdursteten. Eines Tages jedoch, die Bevölkerung war schon massiv geschrumpft, schlossen die Handwerker einen Bund, sammelten ihre letzten Kräfte und unterteilten den Brunnen in vier gleich große Abschnitte. Einen für Sklaven, einen für Bauern, einen für die Reichen und den letzten für Fürst Friedrich. Auf den Brunnen setzten sie eine Statue von Johannes dem Täufer, der die letzte Notration Wasser in seinen Händen hielt. So wurde das Wasser gerecht aufgeteilt, und die Bewohner des Dorfs Friedreich konnten ohne zu dursten leben.

Miriam Krulis und Gretje Peters, 6c

 

Die Geisternonnen

1353 im tiefen Winter war ein Sturm heraufgezogen, der anders war als alle anderen. Seine Blitze waren nicht weiß, ja sie waren rot wie der Schlund des Teufels. Die Nonnen des damaligen St. Johannis-Klosters liefen sofort auf den Hof und bestaunten das Ungewöhnliche. Das Licht flackerte in ihren Augen. Sie waren gebannt von diesem Schaubild, so dass keine von ihnen bemerkte, wie ein armer Bettler sich ihnen näherte. Die Pest wütete gerade erbarmungslos in Lübeck, und der Bettler war einer der vielen Betroffenen der Krankheit. Die Nonnen hatten sich bis jetzt von dem Rest der Stadt abgeschieden, jedoch stand in jener Nacht das Tor zum Kloster offen. Die Nonnen standen noch immer  reglos da und sahen hoch zum Himmel. Der krüppelige Bettler kam ihnen immer näher. Und schon war es geschehen, er hatte die Nonnen mit der tödlichen Krankheit angesteckt.

Als der nächste Morgen anbrach, fand der Priester fünf Nonnen tot auf dem Boden des Hofes liegen. Ihn traf der Tod der Nonnen schmerzlichst und er ließ zu ihren Ehren einen Friedhof für sie bauen, wo alle fünf begraben wurden. Der Friedhof wurde genau auf dem Hof gebaut, um ihre Todesorte zu ehren.

Es waren Jahrhunderte vergangen, und es war nun 2018 und aus dem St. Johannis-Kloster war die Schule „Johanneum“ geworden. Die Schüler liefen jeden Tag über den Friedhof der Nonnen, jedoch wusste dies keiner von ihnen. Bis jetzt waren alle Nonnen auch noch in ihrem endlosen Todesschlaf gefangen. Doch eines Tages wurde unter dem Schulhof der Schule gegraben und die Klasse 5c fand einen Schädel. Es war nicht ein Schädel, sondern der Schädel der fünften Nonne. Indem die Kinder das Grab der Nonne geöffnet hatten, wurden alle fünf Nonnen geweckt. Sie stiegen als unsichtbare Geisternonnen aus ihren Gräbern und verfluchten die Kinder, die es gewagt hatten, sie zu wecken. Sie alle fünf legten einen Fluch auf die Schule, der wie folgt lautete: „Ihr wagtet uns aufzuwecken, so sollt ihr büßen! Wir werden uns jedes Jahr eine Klasse eures Buchstabens auswählen und ihr das Leben schwer machen. Da ihr uns beschert habt, dass wir für immer hier bleiben müssen, so werden wir euch das Leben zur Hölle machen!“, so sprachen sie und in der folgenden Nacht erschien wieder ein Sturm mit roten Blitzen.

Und sie hielten ihr Versprechen, und bis heute 2022 machten sie den Schülern das Leben schwer. Doch nun hatten sie sich eine neue Klasse ausgesucht, die 6c. Jede Nacht kamen sie in die Klasse und verwüsteten den Klassenraum, klauten Stühle, verschoben Tische und rissen Poster von den Wänden. Die Klasse hatte irgendwann genug und schrieb eine Beschwerdemail an das Lehrerzimmer. Doch sie bekamen nie eine Antwort. Und so sagte man sich, musste man warten, bis die Geisternonnen sich ein neues Ziel gesucht hatten.

Marie Stamer, 6c

Die kleinen Elfen
Zur Zeit des Erbbaus des Johanneums arbeiteten viele kleine, tüchtige Elfen an der Wand des Sextanerflurs.
Sie alle verzichteten auf ihre Bezahlung, stattdesen bekamen sie alle nur eine kleine, transparente, bunte Glasscherbe. Jedes Mal, wenn einer von ihnen ablebte, verpuften sie einfach zu Luft. Alles, was von ihnen übrig blieb, war die kleine Glasscherbe. Sie arbeiteten Tag für Tag und Nacht für Nacht.
Irgendwann als die Mauer fertig war, lebten sie alle nacheinaner ab. So bekam das Johanneum alle Scherben zurück.Die Schule hatte die Scherben aus einer alten Gießerei. Sie wollten die Scherben zurückbringen, doch als sie wiederkamen, war sie weg. So behielt das Johanneum die Scherben solange, bis ein Schüler merkte, dass man sie zusammensetzen konnte . So wurden sie verbunden und zu Ehren der fleißigen Elfen auf dem Schulhof verewigt.
Benymin Köpke, 6d

Die geheimnisvolle Kastanie

Zu der Zeit, als noch nicht klar war, welche Farben das Symbol des Johanneums bekommen sollte, lebte ein junger Knabe. Er pflanzte fünf Bäume. Vier davon goss er mit dem Wasser aus dem Brunnen, die Bäume wurden weiß. Er goss sie mit dem Wasser aus dem Brunnen, zu dem er am liebsten hinging. Den fünften Baum goss er mit dem Blut aus seiner Stirn, der Baum wurde rot. Als er den fünften Baum goss, wuchs der Baum sehr schnell und der Knabe wurde sofort versteinert, weil er mit dem Baum verbunden war und nur einer der beiden leben kann, denn sie haben das gleiche Blut. Schließlich wurde er versteinert auf den Brunnen gestellt, weil es sein Lieblingsplatz war. Seitdem läuft dort kein Wasser mehr.Er durfte dort verewigt werden, weil er mit dem Pflanzen der Bäume die Farben des Symbols des Johanneums bestimmt ha

Noch heute steht der junge Knabe auf dem Brunnen mit einer Schüssel in der Hand, in dem die Samen für die Bäume waren und mit der blutigen Stelle an seiner Stirn.

Mira Aboud  und Paula Meinig, 6d

 

Die magischen Steine

Um das Jahr 1200 n. Chr. lebten in Lübeck sechs Koboldkolonien. Sie ärgerten sich über die Menschen, denn diese fällten immer mehr Bäume und zerstörten damit ihren Lebensraum – den Wald. Die Kobolde beschlossen, etwas dagegen zu unternehmen.

Sie sammelten mehrere magische Steine und verstauten sie in einem großen Sack. Diesen schleppten sie dorthin, wo heute das Johanneum steht. Leider hatte der Sack ein Loch bekommen und einige Steine waren herausgefallen. Die Kobolde wollten sie wieder aufsammeln, doch die Steine steckten unlösbar im Boden. Da wussten sie, dass es die richtige Stelle war.

Nun fingen sie an, Steinkreise zu bauen. In der Mitte war immer ein großer Stein, drumherum kamen kleinere Steine – so viele wie es Zauberer in der jeweiligen Kolonie gab. Leider konnten sie nur drei von sechs Steinkreisen fertigstellen, da ihnen zu viele Steine verlorengegangen waren. Es fehlten ihnen nämlich drei große Steine für die Mitte der Kreise. Alle sechs Steinkreise waren kreisförmig um einen kleinen, flachen Stein angeordnet. Dieser flache Stein diente als Ablageort für das Zauberamulett, ohne das kein Zauber gelingen konnte.

Mit diesen Steinkreisen konnten die Kobolde böse Geister heraufbeschwören. Man nannte sie auch Krankheiten. Sie verbreiteten sich nach und nach auf der ganzen Welt. Leider half dies alles nicht gegen die Menschen, die immer mehr wurden. Die Menschen bauten weiter, und Lübeck wurde größer und größer.

Die Steinkreise sowie die Steine, welche den Kobolden aus dem Sack gefallen waren, kann man heute noch auf dem Schulhof des Johanneums sehen. Aber hoffentlich funktionieren sie nicht mehr ;).

Jari Cupic und Rasmus Züllich, 6d

Die mächtigen Steine

Vor langer Zeit, in der es nichts gab außer das Meer, fürchtete sich jeder Seefahrer vor einer Gegend, die auch ,,Die großen spitzen Steine“ genannt wurde. Kein Seefahrer, der diese Gegend befahren hatte, kam jemals wieder lebend zurück. Doch eines Tages kam ein junger Geselle daher, der vom König einen Auftrag bekam, er sollte die Steine erforschen und schauen, ob man einen Weg lebend heraus finden konnte. Doch sollte er dies nicht schaffen, musste er einen Teil vom Wasser befreien. Also machte er sich auf den Weg mit einem Geschenk vom König, das er im Notfall benutzen konnte. Als er angekommen war, versuchte er seinen Auftrag zu erfüllen doch das Boot fuhr gegen einen Stein und brach entzwei. Er schaffte es noch gerade so, die Substanz, die ihm der König für den Notfall gegeben hatte, in das Wasser zu schütten und sich auf einen Stein zu retten. Nach einiger Zeit war das Wasser verschwunden und er war wie auf einer Insel gestrandet. Er verbrachte dann noch 13 qualvolle Tage auf der Insel, bis er schließlich auf dem Stein, auf den er sich gerettet hatte, verstarb. Heute kann man auch noch kleine Abdrücke von den Schiffen, die dort gesunken waren, finden.

Jorina Hoppe und Josephine Speidel, 6c

 

Die Erfindung des Basketballs

Damals im Jahre 1872 um Ostern gab es ein Fest zur Gründung des Johanneums. Hans-Peter war ein Gehilfe und musste die Zutaten für das Essen in die heutige Jungstoilette bringen, die damals als Lagerraum diente. Er sollte gerade Kürbisse in einen Korb legen, als ihm auffiel, dass das viel zu umständlich war. Also versuchte er etwas Verrücktes. Er warf den Kürbis in den Korb, doch er zerplatzte bei dem Aufprall. Er fragte Heribert, ob sie nicht tauschen können. Für ihn war das in Ordnung und Hans-Peter legte sofort los. Nun hatte er die Äpfel und traf mit jedem Wurf. Die Zuschauermenge wurde größer und größer. Sie machten es ihm alle nach. Ihm kam eine neue Idee, denn er wollte nicht mehr mit so kleinen Bällen werfen und auch weiter nach oben. Also entwarf er die jetzigen Mittel und alle feierten ihn. Man sagt sein Geist wandert immer noch in der Jungstoilette rum und um Mitternacht wirft er seine Körbe. Der Korb hängt immer noch an der alten Stelle.

Shinya Janz, 6d

 

Wie eine Tür  zum Geheimgang wurde   

In der Zeit, als die Mönche hier im Johanneum lebten, gab es eine Kindergruppe, die es lustig fanden, in das St. Johannis- Kloster zu schleichen und den Mönchen ihre wenigen Habseligkeiten zu verlegen und zu stibitzen. Der größte von ihnen und ihr Anführer hatte eine Tür entdeckt, die zum Versammlungsraum der Mönche führte. Und so schlichen sich die Kinder jede Nacht dort hinein und machten den Mönchen das Leben schwer. Doch eines Tages wurden sie von einem Mönch mit Namen David entdeckt. Er war ein kleiner alter Mann und hatte so eine „Schande“, wie er sie nannte, noch nie in seinem Mönchsleben erlebt. Nachdem er ihnen eine Lektion erteilt hatte, aber ihnen anschließend doch vergab, gaben sie ihr großes Geheimnis frei und die Kinder wurden wieder zurück zu ihren schimpfenden Eltern gebracht. Die Mönche mauerten sie von innen zu, doch die Tür blieb von außen als Warnung erhalten. Und so kann man sie noch heute neben dem Portal auf der Aulatreppe erkennen.

Philine Callsen, 6d

Die glänzend schimmernde Flasche

Um das Jahr 1250 lebte ein alter Schlossherr bei St. Johannis zu Lübeck. Dort hatte er großen Einfluss auf den Handel. Er besaß ein Schloss, in dem nur die prächtigsten Kaufherren und Schlossherren einkehren durften. Jedes Jahr veranstaltete er einen Kristallwinternachtstraumball. Doch letztes Mal war es  ein ganz besonderer Kristallwinternachtstraumball. Es begann wie immer, die reichen Kaufherren und Schlossherren trafen ein. Es wurde getanzt und gelacht. Der reiche Kaufherr wurde natürlich auch wieder reich beschenkt, doch unter diesen Geschenken war etwas, das der reiche Kaufherr vorher noch nie zu Gesicht bekam. Eine glänzende goldene Flasche. Da der reiche Kaufherr gierig war nach allem, was schimmert und glänzt, ließ er sich die Flasche gleich bringen. Er rüttelte und schüttelte an der Flasche, aber es passierte nichts. Er schrie: ,,Nun geh doch endlich auf! Ich möchte drei Wünsche frei haben!“ Die Menschen sahen so endlich sein richtiges Gesicht, er spielte immer den Netten und Guten, doch auf einmal hatte er so ein böses Funkeln in seinen Augen. Die Gäste bekamen Angst vor dem Schlossherren und fürchteten sich. Doch dann erschien der Flaschengeist, aber er wirkte sehr verstimmt. Er hatte es satt, immer nur den Reichen zu dienen. So legte er einen Fluch auf das Schloss. Er ließ die Burgtore und Fenster versteinern, so dass niemand mehr hinaus konnte, er ließ das Gebäude in die Höhe wachsen, so dass auch niemand von irgendwo hinunter springen konnte und ließ die Menschen zu Mauern werden.

Ihr könnt die versteinerten Türen immer noch erblicken, wenn ihr am Refektorium  von der Seite bei der Mensa vorbei guckt.

Lilly Friedrich und Edda Wienstroer, 6c

 

Der Löwe des Fleischhauers

Im Jahre 1696 gab es einen Mann, der Herr Fleischhauer hieß. Das Problem war, er hasste diesen Namen, da er kein Fleisch mochte. Also nannte er sich König der Löwen. Eines Tages wurde ihm berichtet, dass er die Pest habe, er verstand diese Krankheit immer noch nicht, das einzige, was er verstand, war, dass er nur noch kurz zu leben hatte. Deshalb zeichnete er (da er Maler war) viele Löwen und hängte sie dort auf, wo er sich ein Denkmal setzen wollte. Dann bemerkte er, dass die Leute es langweilig finden würden und hängte sie wieder ab. Stattdesen baute er Skulpturen vor jeden besonderen Ort. Auf einmal merkte er, dass er einen Löwen vor das Johanneum zu Lübeck gestellt hatte. Als er starb, nannte man die Straße neben dem Löwen (vor dem Johanneum) Fleischhauerstraße. Dieser Name hätte ihm sicher nicht gefallen, aber er war ja schon tot.

Annika Preuß und Maja Groß, 6d

Der orangene Zwerg

Vor langer Zeit lebten viele rote Zwerge in Lübeck. Alle waren sie nett und fleißig. Bis auf einen. Er hieß Reinhard und war faul und unhöflich. Man erkannte ihn daran, dass er orange war. Die roten Zwerge beschlossen, ein Kloster in Lübeck zu bauen und fingen voller Fleiß an. Jeder Stein stand für einen der Zwerge, die mithalfen. Der orangene Zwerg half nicht mit, wollte aber trotzdem einen Stein am Kloster haben. Die anderen wollten dies aber nicht, da der Stein auffallen würde. Das machte Reinhart so sauer, das er das Kloster zerstören wollte. Er kletterte auf einen hohen Baum, nahm all seine Mut zusammen und wollte auf das Kloster springen, um es zu zerstören. Doch in diesem Moment hörte er die andereen Zwerge rufen: ,,Wenn du unser Kloster stehen lässt, darfst du den letzten freien Platz in der Mauer mit deinem orangenen Stein schließen.“ Reinhard freute sich so sehr und legte gleich los. Wenn ihr genau hinschaut, dann seht ihr diesen orangenen Stein heute noch in der Mauer der kleinen Turnhalle des Johanneums.

Lena Schulting, 6d

 

Die vier Brüder

Im Jahre 1293 lebten die vier Brüder Fridolin, Friedrich, Ferdinand und Franz. Sie bekamen eines Tages einen Auftrag vom reichsten Kaufmann der Stadt. Die Brüder sollten sehr kostbare Seide aus ihrem Nachbarland zu ihm bringen. Also besorgten sie sich ein Schiff mit 32 Mann und segelten los. 35 Tage lang waren sie übers Meer gesegelt, als plötzlich ein riesiger Tsunami auf sie zukam. Einige sprangen aus Angst vom Schiff herunter, doch es brachte nichts. Der Tsunami verschlang das Schiff mit einem Mal. Nichts war mehr übriggeblieben. Die vier Brüder überlebten das Unglück und wurden an die Stadt Lübeck gespült. Sie wurden von einem Fischer gefunden und bekamen Arbeit von ihm. Aus Tagen wurden Monate, aus Monaten wurden Jahre. Alle hatten ihr altes Leben bereits vergessen und sich an die Stadt gewöhnt. Eines Tages aber brach in ganz Lübeck eine Hungersnot auß und die Menschen waren dem Tode geweiht. Die vier Brüder retteten sie, indem sie Tag und Nacht Fische fingen und sie den Menschen umsonst gaben. Als Dank für die Rettung vor der Hungersnot schenkte die Stadt den vier Brüdern ein Fischerhaus. Einige Jahre nach der Rettung verstarb der Fischer. Die vier Brüder begruben ihn unter dem Fischerhaus und starben mit der Zeit auch. Als nur noch Franz lebte, meißelte er seinen Anfangsbuchstaben und die seiner Brüder zweimal ans Fischerhaus. Warum er es aber zweimal tat, bleibt unaufgeklärt. Noch heute stehen die Buchstaben dort und warten darauf, entschlüsselt zu werden.

Johannes Pletz und Kaan Yeten, 6c

Das Kesselhaus

Es lebte einst eine junge Hexe. Wir nennen sie Xamia.  Xamia litt seit ihrem 6. Lebensjahr an sehr schweren Depressionen. Oft lag sie nachts wach, und dachte an Suizid. Dabei sang sie ein Lied vor sich hin:

„I love myself, and I know I always will, till the end of time, I won’t change my mind. Love me, I’ll be there, I will never dissapear, said forever I swear, so I’ll be there“.

Eines Tages, sie ward gerade 14, sprach sie: „Der Tag ist gekommen“. So schloss sie sich in ihrem Kesselhaus ein und braute sich einen blutroten Trank. Ein Tropfen schwarzer Säure, nun war das Werk vollbracht. Sie nahm einen großen Schluck ihres Todes. Sofort sackte sie in sich zusammen und starb. Weil sie dort immer noch liegt, steht dort heute ein Schild mit der Aufschrift:

Betreten des Kesselhauses strengstens verboten!

Und wenn du in der Nacht ganz genau lauschst, dann hörst du die Hexe auch heute noch singen.

Lilli Boie und Eliana Weit, 6c