Von Papier zu Stein

„Das Schöne an dem Beruf ist, dass man ein Projekt entwirft und es am Ende als Gebäude betreten kann“, höre ich über die Woche verteilt von mehreren Architekt:innen. In meinen eineinhalb Praktikumswochen in einem Architekturbüro habe ich Grundrisse gezeichnet, viel Neues gelernt und durfte selbst sehr viel ausprobieren. 

Am Anfang des ersten Tages war ich ziemlich aufgeregt. Würde ich gut integriert werden? Dürfte ich selbst auch aktiv werden? Diese Aufregung hat sich dann allerdings schnell wieder gelegt, als ich erst einmal alle Mitarbeiter:innen und die Bürohäuser vorgestellt bekommen habe. Die ganze Stimmung war sehr freundlich und ich habe mich direkt wohl gefühlt. Nachdem ich einen Schreibtisch zugewiesen bekommen hatte, durfte ich direkt loslegen. Meine Aufgabenbereiche waren ganz unterschiedlich, zu Anfang habe ich ersteinmal mit Hilfe von Büchern und dem Internet Fragen rund um die Architektur beantwortet. Dadurch habe ich viele neue Fachbegriffe, Materialien und weiteres kennengelernt.Da das Architekturbüro, in dem ich war, hauptsächlich Schulen baut, habe ich dann am zweiten Tag angefangen, einen Klassenraum so zu designen, wie ich meinen eigenen gerne hätte. Dazu habe ich zuerst ein Brainstorming gemacht. Was braucht man alles in einem Klassenraum? Was würde ich gerne noch hinzufügen? Und so entstand dann mit der Zeit mein eigener Klassenraum, zu dem ich mir Muster- und Möbelbeispiele suchen durfte. Zum Schluss habe ich dann den Grundriss sowie den Schnitt dieses Klassenraums auch mit Hilfe eines digitalen Programms gezeichnet. Da zu der Zeit auch noch zwei andere Praktikanten in meinem Alter in dem Büro waren, die dieselben oder ähnliche Aufgaben hatten, war es sehr spannend, Ergebnisse zu besprechen und zu vergleichen. Denn natürlich gibt es auch teilweise ganz unterschiedliche Wünsche und Vorstellungen eines Raumes. Die eineinhalb Wochen gingen sehr schnell vorbei und gegen Ende meines Praktikums durfte ich sogar mit auf eine Baustelle fahren. Ich hatte mir zuvor Pläne der Schule angeschaut, die dort gebaut wurde und war gespannt, wie die Pläne in die Wirklichkeit umgesetzt werden würden. Natürlich sieht man an verschiedenen Stellen häufiger Baustellen, aber vorher den genauen Bauplan zu kennen und einige Räume dann auch schon betreten zu können, war noch einmal eine ganz andere Erfahrung. Ich war überrascht, wie viel Technik beispielsweise für Sporthallen benötigt wird, oder wie insgesamt Räume, die wir alle in der Schule alltäglich betreten, überhaupt vorher aussehen. An meinem letzten Tag durfte ich dann selbst noch ein kleines Modell eines Hauses bauen, was mir ebenfalls sehr viel Spaß gemacht hat. 

Das Praktikum hat mich auf jeden Fall in meinem Berufswunsch weiter gebracht, denn ich habe einen viel besseren Eindruck davon bekommen, welche Aufgaben man als Architekt:in hat und wie der Alltag in diesem Beruf aussieht. Dadurch, dass ich zwar eigene Aufgaben hatte, jedoch mittendrin zwischen den Architekt:innen saß, konnte ich sowohl selbst aktiv werden, als auch den Alltag in diesem Beruf mitbekommen. Auch wenn sich die Zeit nach der Schule vielleicht gerade noch eher weiter weg anfühlt, dauert es eigentlich gar nicht mehr so lange, wenn man genauer darüber nachdenkt. Und genau deshalb finde ich es schön, durch Praktika die Möglichkeit zu bekommen, sich nach einem Traumberuf umzusehen.

 Also, wenn du dich für Architektur interessierst, gerne zeichnest und in deinem Praktikum viele Erfahrungen sammeln willst, indem du viel selbst ausprobierst, ist ein Praktikum als Architekt:in genau das Richtige für dich!

Milena Högemann, 9b

Auf dem Beitragsbild seht Ihr übrigens die architektonische Zeichnung unserer kleinen Sporthalle!