Nur Pfeifen pfeifen hinterher…

Hinterherrufen, pfeifen, scannende Blicke, bis zum Schlimmsten: Vergewaltigung. All das gehört zur sexuellen Belästigung. Was das ganz genau ist, haben wir, die 8. Klassen, vom „Frauennotruf Lübeck“ erfahren. Uns wurden in der Klasse alltägliche Situationen vorgestellt, in denen wir entscheiden sollten, ob uns diese Situationen unangenehm wären, z.B. wenn Jungs einem auf dem Schulhof hinterherpfeifen. Wir waren uns am Ende in den meisten Fällen alle sehr einig, dass das alles Situationen sind, die auch im Alltag passieren könnten und dass diese definitiv ernst genommen werden müssen.

Danach wurde uns jeweils die Definition unterschiedlicher sexueller Gewalt erklärt, bis es schließlich zum spannendsten und auch erschütterndsten Teil dieses Workshops kam: den Statistiken. Dort wurden verschiedene drastische Zahlen zur sexuellen Gewalt/Belästigung dargestellt: 81.000 Frauen in Deutschland hatten 2020 schon mit ungewünschten sexuellen Handlungen zu tun, aber das ist nur die Zahl, die gemeldet worden ist. Es gibt auch eine Dunkelziffer, die zehnmal so groß ist als die gemeldeten Zahlen. Es hat schon etwa jede zehnte Frau sexuelle Übergriffe erlebt. Das geht auch Jungs so, die Übergriffe auf sie sind zwar seltener, aber trotzdem gibt es sie. Frauen können sich in jeder Stadt Hilfe suchen und in Schleswig-Holstein gibt es drei Organisationen für Männer.

Meldet euch bitte sofort bei einer Notrufstellen, z.B. dem Frauennotruf, wenn ihr so etwas erlebt habt oder jemand kennt, der so etwas erleben musste. Die Zeiten gendern sich!

Text: Pia Priebe und Alice Sossou, 8a

Foto/Logo: Frederik Goossens / Frauennotruf Lübeck