„Kennst du nicht das Gretchen aus dem Faust?“

Wir, der diesjährige Q2-Jahrgang, können auf diese Frage nur mit „Doch, natürlich!“ antworten. In der Oberstufe haben wir uns im Deutschunterricht ausgiebig mit Johann Wolfgang von Goethes Drama „Faust- Der Tragödie Erster Teil“ auseinandergesetzt. Schließlich ist es eines der Abiturthemen.

Doch als Q2a (Sprachprofil) suchten wir uns mal eine andere Herangehensweise an das weltbekannte Theaterstück als umfassende Analysen und Interpretationen. Im Darstellenden-Spiel-Unterricht mit Frau Sandkühler-Jensen warfen wir einen neuen Blick auf die Handlung und die Figuren, indem wir es aus moderner Perspektive beleuchteten und den Fokus statt auf Goethes Protagonisten, den Doktor Heinrich Faust, auf die weibliche Hauptfigur, Gretchen, richteten. Denn jedem, dem das Drama bekannt ist, sollte aufgefallen sein, dass es aus feministischer Sicht viel an der damaligen Gesellschaft im Hinblick auf ihren Umgang mit dieser Rolle zu kritisieren gibt. Wir brauchten also unbedingt eine Neuinterpretation.

Nach einiger Konzeptionsarbeit verliehen wir dem Stück schließlich unsere eigene Struktur und erschufen zwei moderne Gretchen- Margrit und Greta-, die durch die Handlung führen und diese aus heutiger Sicht kommentieren. Um jedoch den Kern des Dramas beizubehalten, bedienten wir uns natürlich reichlich am Originaltext und auch die wichtigsten komödiantischen sowie tragischen Aspekte des Klassikers durften selbstverständlich nicht fehlen.

Das Resultat dieser monatelangen Arbeit, das 45-minütige Stück „Gretchen- Der Tragödie Einziger Teil“,  konnten sich unsere Eltern, Lehrkräfte, Freund:innen und Bekannte dann im Studio des Johanneums anschauen.

Noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten und das tolle Publikum für diese bereichernde Erfahrung!

Neele Hansen, Q2a