25 Jahre Arbeit für eine schöne Schule

Habt ihr euch schonmal gefragt, was hinter der Tür unter der Treppe kurz vor dem Kellerflur ist? Die meisten von uns gehen daran einfach vorbei, ohne diese Tür wirklich wahrzunehmen. Was also die meisten von uns nicht wissen: Das ist der Raum der Reinigungskräfte an unserer Schule. Wie Frau Backhaus, eine der sieber Reinigungskräften, uns in einem Interview erzählte, ist dieser Raum bzw. die Schule für sie schon fast wie ein zweites Zuhause, das sie nun nach 25 Jahren verlässt.

Jeden Morgen, wenn wir in die Schule kommen, ist sie sehr sauber, allerdings stellt sich da doch die Frage, wer überhaupt dafür sorgt? Wer kümmert sich darum, dass der Müll, den wir am Tag zuvor nicht weggeräumt haben, am nächsten Tag nicht mehr da ist? Und wie kann man so eine Kraft aufbringen, morgens, bevor wir zur Schule kommen – was für die meisten ja schon ziemlich früh ist – in die Schule zu gehen und einfach alles mal so eben schnell sauber zu machen?

Dazu haben wir Frau Backhaus interviewt, die seit über 25 Jahren hier an der Schule arbeitet und jetzt in Rente geht:

Wie sind sie zu dieser Stelle hier am Johanneum gekommen?

,,Ich habe vorher als Kassiererin gearbeitet. Das wurde zu stressig. Ich habe das für meine Kinder gemacht, damit ich tagsüber Zeit für diese habe, da ich ja schon sehr früh in der Schule bin und schon mit meiner Arbeit fertig bin, wenn andere erst anfangen.“

Wie konnten Sie sich jeden Morgen motivieren, für so viele Menschen zu putzen?

,,Es ist einfach unser Job. Letzendlich war die Motivation einfach da. Es hat mir auch immer Freude gemacht und die Schule ist mir sehr ans Herz gewachsen.“

Was mögen sie an Ihrem Beruf?

,,Es ist ein Job wie jeder andere auch. Die Kolleginnen und den Zusammenhalt werde ich sehr vermissen. Wir haben zusammen Weihnachts- und Osterfeiern gemacht und uns auch privat manchmal getroffen.“

Worin genau besteht Ihre Aufgabe? Putzen Sie die ganze Schule? Oder nur die Klassenräume oder Flure? 

,,Wir sind ein Team von sieben Leuten. Es wird hier an der Schule alles gereinigt. Im Hauptgebäude sind wir zu dritt. Die Feuerwache zum Beispiel putzt nur einer ganz alleine. Das alles funktioniert sehr gut, aber auch nur, weil wir ein eingespieltes Team sind und genau wissen, wer was macht. Wir haben allerdings auch sehr viel Verantwortung, denn man kann mit Reinigungsmitteln sehr viel kaputt machen. Wir müssen genau wissen, wie viel wir wovon benutzen müssen, aber das funktioniert auch, wie schon gesagt, sehr gut.“

Und wie ist es für Sie, jeden Morgen im Dunklen in einer leeren Schule zu sein?

,,Es ist unheimlich, denn man achtet auf jedes leises Geräusch. Das empfinden aber fast alle so. Die erste Reinigung ist schon um halb drei da. Man gewöhnt sich aber auch nicht daran. Früher war allerdings weniger draußen los und wir haben es jetzt auch schon erlebt , dass man draußen von fremden Leuten verfolgt wurde.“

Und wie schaffen Sie es, immer so früh aufzustehen?

,,Das fragen wir uns selber manchmal. Man muss spätestens um 20.15 Uhr im Bett sein. Auch wenn es Wochenende ist, ist es sehr schwer lange zu schlafen, weil man es gewohnt ist, so früh aufzuwachen, und es wird bestimmt auch sehr schwierig, jetzt, wo ich in Rente gehe, sich wieder an einen normalen Schlafrhythmus zu gewöhnen.“

Wie war Corona für Sie und was für Auswirkungen hatte es auf ihren Beruf?

,,Wir mussten alles desinfizieren. Jeden einzelnen Türgriff und jeden Lichtschalter. Das war eine große Herausforderung, aber es war auch für die Kinder eine schwere Zeit. Wir testen uns auch zweimal in der Woche hier. Wir alle hatten noch kein Corona. Da hatten wir großes Glück.“

Mit welchen Gefühlen werden Sie Ihren letzten Tag hier am Johanneum erleben?

,,Es hat mir immer viel Spaß gemacht, und es wird mir am Freitag sehr schwer fallen die Schule zu verlassen.“

Vielen Dank für das Interview und für Ihre viele Arbeit hier, Frau Backhaus. Wir wünschen Ihnen alles Gute!

Text und Fotos : Lilly Friedrich (6c), Sophie Dammann und Nele Kucht (6d) für die Presse-AG

Frau Strauß hat den Abschied von Frau Backhaus und den Auftritt des Oberstufenchors festgehalten: