Salut Grenoble!

Es ist fast neun Uhr und alle stehen gespannt am Bahnhof, um auf den Zug zu warten, der uns zu unseren Austauschschüler:innen nach Grenoble in Frankreich bringen soll. Aufgeregt wird diskutiert, wie die lange Fahrt wohl werden wird, oder wie wir mit der Fremdsprache zurecht kommen werden. In Frankreich angekommen sind diese Fragen jedoch längst kein Problem mehr.

Auch wenn die Zugfahrt um die dreizehn Stunden lang ist, können wir uns die Zeit gut vertreiben und kommen dann am späten Abend endlich in Grenoble an. Herzlich werden wir von unseren Gastfamilien am Bahnhof empfangen, die schon mit Freude auf ihre Austauschschüler:innen warten. Es ist eine große Freude für alle, ihre französischen Freunde wieder zu sehen, die wir vor ein paar Wochen hier in Lübeck kennenlernen durften. Da es schon sehr spät ist, fahren die meisten mit der Straßenbahn direkt zu ihrem zu Hause für die nächsten acht Tage oder gehen zu Fuß.
Nach einem eher kurzen Schlaf dürfen wir am nächsten Tag schon die Schule unserer Gastschüler:innen kennenlernen und werden in der Mensa mit einem Buffet begrüßt. Auch auf dem Schulhof freut man sich, uns alle kennenzulernen, sodass wir freudig und offen von den französischen Schüler:innen sowie Lehrer:innen begrüßt werden.
Wie wir etwas später bei einer Rallye durch die Schule erkennen können, gibt es viele Gemeinsamkeiten zu unserer deutschen Schule, jedoch auch ein paar Unterschiede. Für die einzelnen Fächer gibt es eigene Räume, nicht so wie bei uns beispielsweise nur für Biologie oder Chemie, sondern auch für Deutsch oder andere Fächer, die wir in unseren Klassenräumen lernen. Außerdem gibt es auch noch andere Orte, die wir in deutschen Schulen meistens nicht haben, wie ein CDI. Dies ist ein großes Informationszentrum, in dem es Bücher und ebenso Computer gibt, welches aber nicht ganz so aufgebaut ist wie eine Schulbücherei, wie wir sie an unserer Schule kennen.
Die Schüler:innen bei uns, die an einigen Tagen Nachmittagsunterricht haben, kennen wahrscheinlich, dass dies am Ende des Tages doch recht anstrengend ist. Der Nachmittagsunterricht gehört an der französischen Schule jedoch eigentlich zum Alltag, denn die Schule endet dort häufiger als bei uns erst um siebzehn Uhr.

Am Nachmittag neugierig in Kleingruppen die Stadt zu erkunden, bringt uns ebenfalls sehr viel Spaß. Von fast überall aus sieht man die Berge, und die Temperaturen gehen bis zu 33°C. Bei unseren Aufgaben in der Stadt müssen wir bestimmte Orte finden und um dort hinzugelangen, Passanten nach dem Weg fragen, womit wir unsere Sprachkenntnisse ganz besonders anwenden können.

Nachdem der erste erlebnisreiche Tag zu Ende geht, naht auch schon das Wochenende, an dem die Berge mit den Gastfamilien zusammen erkundet werden können. Die Strecke zum Wandern ist zwar teilweise recht steil, lohnt sich aber definitiv, denn wir bekommen einen tollen Ausblick geboten.

Wenn es am Freitag wieder zurück nach Lübeck geht, werden wir viele tolle Momente und Erinnerungen mitnehmen und hoffentlich unsere Austauschpartner:innen und Gastfamilien in Zukunft wiedersehen. Doch bis es soweit ist, genießen wir die restliche Zeit hier in Grenoble.

Milena Högemann, 9b