Von führenden Hallenforschern empfohlen:

Mit Stirnlampen und Messinstrumenten sind die „Hallenforscher“ aus der 6. Klasse unterwegs, um ein erstaunliches Gebäude zu erkunden: die alte Turnhalle des Johanneums. Nach über fünf Jahren Stilllegung wurde der historische Bau an die Schulgemeinschaft und die Sportvereine übergeben.

Nötig geworden waren die umfassenden Bauarbeiten, nachdem sich die Schäden gehäuft hatten und die Halle schließlich nicht mehr benutzbar war. Zunächst sollte nur der Boden erneuert werden, 2019 aber gab es das Signal der Stadt: Die Halle wird grundlegend renoviert und gleichzeitig das historische Ambiente freigelegt. Dabei mussten sich die Gewerke durch mehrere Schichten arbeiten: 1907 war die Halle gebaut und mit einem Farbkonzept in olivgrün, hellgrau und weiß ausgestaltet worden. Der besondere Hingucker: Ein gemalter Feigenbaum, der die ganze Wand emporwächst, umkränzt von Rosenzweigen. In der Mitte trägt der Baum das berühmte Symbol des Turnvaters Jahn: viermal das F für „frisch, fromm, fröhlich, frei“, die Ziele der Turnerbewegung um die Jahrhundertwende, die sich auch außen an der Backsteinwand der Halle finden. Die offene Holzdecke, unter der das schöne alte Gebälk freigelegt wurde, überspannt jetzt eine modern eingerichtete Sporthalle.

Herr Janneck erschien zur Einweihungsfeier angemessen in der Sportkleidung des Johanneums. Er betonte das engagierte und umsichtige Ineinandergreifen der architektonischen und handwerklichen Aufgaben. Nur durch die intensive Zusammenarbeit der Stadt, des Denkmalschutzes, der Gewerke und auch der Possehl-Stiftung war es möglich, den fast 120 Jahre alten Bau zu erhalten und dabei zugleich technischen und ästhetischen Ansprüchen gerecht zu werden.

Den größten Anteil an der gelungenen Feier aber hatten die Schüler:innen: Die 6a hatte mit Herrn Peters im DSP-Unterricht ein eigenes Stück zur Hallenerforschung geschrieben, bei dem die neue Einrichtung genauestens unter die Lupe genommen wurde. Dabei entdeckten sie auch im Geräteraum musikalische Hallenbewohner, die als Junger Chor auftraten. Die besondere Chance der neuen Halle, zugleich Bühne und Konzertraum zu sein, zeigte sich auch beim beeindruckenden Auftritt der Q2c. Mit Herrn Maetzel und Frau Scheibe hatte das Musikprofil eine eigene Choreographie zu dem Stück „Tonight“ aus der „West Side Story“ von Leonard Berstein entwickelt und verband professionell Gesang, Instrumente und Tanz.

Für Bildungssenatorin Monika Frank, die den Hallenschlüssel symbolisch an Schulleiter Janneck übergab, das beste Zeichen dafür, wie vielfältig der Bau in Zukunft genutzt werden kann.

Die Hallensaison ist eröffnet.

Text: Inken Christiansen

Fotos: Kai Langhans