Die Grenze vor der Haustür

So sah es beispielsweise in Schlagsdorf, nur etwa eine halbe Stunde Busfahrt vom Johanneum entfernt, noch vor etwas mehr als dreißig Jahren aus, bevor am 9. November 1989 die Mauer fiel. Um dennoch die Geschichte aufrecht zu erhalten und zu dokumentieren, entstand in diesem Ort das „Grenzhus“, welchem das Kunstprofil, die Q1c, am 16.12. einen Besuch abstattete, um schließlich im Januar das neu gewonnene Wissen auf die Künstlerin Renate Schürmeyer, die uns besuchen wird, übertragen zu können.

Bereits im September hatte eine Klasse des Johanneums den kleinen Ort mit seinem Museum in Mecklenburg-Vorpommern erkundet, drei Monate später waren es nun also Oberstufenschüler:innen, die gleich zu Beginn der Führung bei der Erstellung eines Zeitstrahls (nur auf Basis von Vorwissen) zum Teil ganz schön ins Schwitzen kamen, mit der Hilfe des Museumsführers jedoch schließlich erstaunlich viel zusammentrugen.

Nachdem auch passende Fotos von berühmten Persönlichkeiten, typischen Autos oder wichtigen Ereignissen jeweils der BRD und DDR zugeordnet waren, machten sich alle auf in die eisige Kälte des Schnees, der sich über die Landschaft gelegt hatte.

Nach einem kleinen Fußmarsch erreichten wir schließlich das Außengelände des Museums, das in beeindruckender Weise die wesentlichen Teilaspekte eines Grenzabschnittes darstellte und so verdeutlichte, wie schwierig es gewesen sein musste, eben diese zu überwinden. Dies veranschaulichte der Museumsführer außerdem mit zwei realen Geschichten, was im Zusammenhang mit den drei Meter hohen Zäunen, die direkt vor uns standen, seine eindrucksvolle Wirkung nicht verfehlte.

Zurück im Grenzhus wurde sich nicht nur aufgewärmt, sondern uns wurden ebenfalls die Tablets für ein folgendes Actionbound-Spiel vorbereitet, in dem wir anschließend Fragen zu der Mauer und seinen Folgen beantworten mussten, zu denen es die passenden Informationen in den Räumlichkeiten des Museums gab.

Abschließend wurde auch die letzte Zeit bis zum Aufbruch genutzt, indem uns Ausstellungsstücke gegeben wurden, die wir mit typischen Aspekten einer Registerkarte beschreiben und anschließend vorstellen sollten, um zu lernen, was es bedeutet, ein Museum mit seinen Gegenständen und Geschichten auszustatten.

Nachdem auch der letzte Wimpel vorgestellt worden war, wurde sich noch einmal vor dem Museum für ein Gruppenfoto versammelt, um anschließend mit dem Reisebus die Rückfahrt anzutreten. Hier war es deutlich leiser als auf der Hinfahrt, denn die Erschöpfung des Tages zeigte sich langsam aber sicher bei allen Mitfahrenden.

Das neu Gelernte kann dann im Januar angewandt werden, wenn schließlich die Künstlerin Renate Schürmeyer zu Besuch kommt, wodurch schließlich die Verbindung zu dem eigentlichen Profilfach zustande kommen wird.

Text: Josefin Greve, Q1c

Fotos: Christine Biemann