Musik möglich machen

Wer stellt 400 Klappstühle in den Dom, damit das Weihnachtskonzert dort stattfinden kann? Und wer sorgt dafür, dass am Eingang jedes Konzertes jemand die Konzertkarten kontrolliert? Woher kommt das Geld für die Instrumente zum Ausleihen?

Auf alle diese Fragen und viele mehr, gibt es nur eine Antwort: der Verein “Musik am Johanneum“. Dieser Verein ist eigentlich eine Abteilung vom Schulverein, der jedoch die Musik am Johanneum besonders unterstützt.

Der Vorsitzenden dieses Vereins, Frau Gutberlet, durften wir ein paar Fragen zu Ihrer Arbeit stellen.

Presse-AG: Wie sind Sie zum Eintritt in den Verein gekommen?

Frau Gutberlet: Nachdem meine Tochter in den Musikzweig aufgenommen worden war, war es mir ein Anliegen, die Projekte der Musik (Probenfahrten, Instrumente, Konzerte) zu unterstützen.

Presse-AG: Seit wann sind Sie im Verein „Musik am Johanneum“?

Frau Gutberlet: Eigentlich bin ich Mitglied im Schulverein des Johanneums; dieser hat eine Sparte, die Abteilung „Musik am Johanneum“. In dieser Abteilung bin ich seit 2012 Mitglied. Bereits seit dieser Zeit habe ich aktiv mitgeholfen, die Konzerte, bzw. die Pausenverpflegung der Schüler:innen und das Catering durch Mithilfe zu unterstützen.

Presse-AG: Woher kommt das Geld für die vielfältigen Aktionen, die der Verein unterstützt?

Frau Gutberlet: Die Gelder werden von Mitgliedern des Vereins in einem Jahresbeitrag eingesammelt. Außerdem können Menschen, die die Musik unterstützen möchten, uns auch unabhängig von einer Mitgliedschaft Geld überweisen. Darüber hinaus kommt es auch vor, dass wir uns zusätzlich um Gelder von Stiftungen bewerben, dies besonders für größere Projekte und Fahrten.“

Presse-AG: Wie viele Mitglieder umfasst der Verein momentan?

Frau Gutberlet: Der Schulverein gesamt hat fast 430 Mitglieder, knapp 130 davon gehören zur Abteilung Musik. Der Jahresbeitrag für den Verein beträgt 25,-€ für den Schulverein; als Mitglied der Abteilung Musik bezahlt man 45,-€ als Jahresbeitrag. Manche Mitglieder zahlen allerdings höhere, frei gewählte Jahresbeiträge.

 Presse-AG: Wie viel Geld muss man bezahlen, wenn man an den Verein „Musik am Johanneum“ etwas spenden möchte?

Frau Gutberlet: Man darf so viel Geld spenden, wie man möchte! Wir freuen uns über kleinere Beiträge, die bei Konzerten oder auf den Schulfesten in unseren kleinen Spendenkoffer (der übrigens ein kleiner Geigenkoffer ist) geworfen werden und natürlich auch über größere Beiträge, mithilfe derer wir z.B. neue Instrumente anschaffen können.

Presse-AG: Gibt es spezielle Anliegen, für die Geld gesammelt wird?

Frau Gutberlet: Derzeit überlegen wir, eine neue Harfe zu kaufen; ein solches Projekt zum Beispiel benötigt mehr Geld.Außerdem benötigen wir regelmäßig Geld für Konzertbesuche, aber auch für Konzertfahrten; manchmal unterstützen wir die Verleihung von Instrumenten oder auch in Einzelfällen den Instrumentenunterricht. Dafür ist es aber nötig, spezielle Paten für diese Projekte zu finden, da solche Kosten regelmäßig anfallen (nicht nur einmal im Jahr).

Presse-AG: Werden Sie auch an den Eintrittsgeldern der Konzerte beteiligt oder geben Sie nur das Geld für die Karten weiter?

Frau Gutberlet: Ein Anteil an den Eintrittsgeldern, eine lustige Vorstellung! Nein, das Geld gehört ja der Abteilung; Diese bezahlt davon zum Beispiel, dass die Orgel gewartet wird, was zwar nicht jährlich nötig ist, aber dann z.B. sofort 600-800 € kostet, selbst wenn keine Reparaturen daran zu machen sind.

Auch die anderen Instrumente kosten Geld, wenn mal eine Reparatur anfällt. Manchmal werden neue Instrumente angeschafft; zuletzt ein Röhrenglockenspiel, das etwa 3.000 € gekostet hat.

Bei den Probenfahrten und Orchesterfahrten zahlt die Abteilung teilweise die Fahrtkosten und gelegentlich müssen wir auch Fehlkalkulationen ausgleichen, wenn zum Beispiel die Fixkosten für ein Konzert höher waren als es die Einnahmen sind oder auch wenn eine Fahrt teurer wird als im Fahrtenkonzept vorgesehen.

Presse-AG: Kann man der Abteilung auch beitreten, ohne Geld einzusetzten?

Frau Gutberlet: Wir machen den Einlass bei den Weihnachtskonzerten und Lucia und unterstützen die Pausenverpflegung bei den Unterstufen- und den Mittelstufenkonzerten, außerdem bereiten wir das Catering für Konzerte der Oberstufenensembles vor. Für diese Aktionen werden jeweils Menschen gebraucht, die Freude haben, mitzuhelfen.

Wer sich hier in die Liste aufnehmen lassen möchte, kann mich gern anschreiben unter meiner Mailadresse „musik-am-johanneum@johanneum-luebeck.de.

Außerdem freuen wir uns  auch immer über Instrumente die von Ihrem Eigentümer nicht mehr genutzt werden, die dann bei uns einen neuen Besitzer finden. Es gibt also viele Möglichkeiten die Musik am Johanneum zu unterstützen.

 Zudem gab uns Frau Gutberlet auch noch eine Bitte mit auf den Weg:

Ich wünsche mir, dass die Instrumente, die in der Schule vorhanden sind, pfleglich und achtsam behandelt werden, damit noch viele Schüler:innen darauf spielen können. Das gilt natürlich auch für solche vergleichsweise kleinen Gegenstände wie die Kerzen bei den Luciafeiern. Auch wenn diese einzeln nur wenige Cent kosten, macht es die Menge, die hier ebenfalls ins Gewicht fällt. 

Für so viele Dinge am Johanneum sorgt der Verein „Musik am Johanneum“, über die wir alle so selbstverständlich hinweg sehen, dass sie uns gar nicht mehr auffallen. Leider treten immer weniger Eltern oder andere Erwachsene dem Verein bei.

Der Verein freut sich über jedes neue Mitglied!

Frau Gutberlet trat natürlich nur stellvertretend für das Team des Schulvereins und des Vereins Musik am Johanneum auf. Hinter ihr steht eine Vereinigung aus Ehemaligen, Lehrern und Eltern, die sich alles ehrenamtlich im Verein engagieren, sei es nun durch Spenden oder Hilfen zB. beim Stühle Aufstellen im Dom.

Vielleicht habt Ihr auch schon die roten Buttons auf der Homepage entdeckt, die zeigen, welche Projekte der Schulverein oder die Sparte „Musik am Johanneum“ des Vereins unterstützen. Von diesen Buttons sind mittlerweile schon einige zu finden…

Henri Stüler, 9e und Gretje Peters, 7e, für die Presse-AG