Anders sein
Was ist eigentlich anders? Um das heraus zu finden, muss man erst einmal wissen, was denn normal ist. Und normal – das ist doch eigentlich nur der Durchschnitt aller anderen.
Um das Thema „Anders sein“ geht es auch in dem Film „Oskars Kleid“. Oskar fühlt sich seit einiger Zeit in seinem Körper nicht mehr wohl, möchte ein Mädchen sein und „Lilli“ genannt werden. Dies ist für sein Umfeld nicht leicht zu verstehen. Viele der Erwachsenen sind sehr verwundert über Oskars Kleid und manche finden das „unerhört“. Der größte Teil der Kinder, die Oskar antrifft, macht sich bloß lustig über Oskar.
Wir, der 7. Jahrgang des Johanneums, durften uns im Kommunalen Kino in Lübeck den Film anschauen. Wahrscheinlich haben auch viele andere Schüler:innen den interessanten Film im Kino gesehen. Er beleuchtet sehr viele Themen, die, gerade in unserer Generation, sehr wichtig und verbreitet sind, wie zum Beispiel das „Outen“ und sich auch selbst einzugestehen, dass man sich selbst ‚falsch‘ fühlt.
Das Umfeld von Oskar/Lilli besteht aus seinem Vater, der Alkoholiker ist, seiner Mutter, die hochschwanger ist, ihrem neuen Partner Diego und seiner kleinen Schwester Erna. Weil die Eltern seit 1 1/2 Jahren getrennt leben und die Kinder mehr Zeit bei der Mutter verbringen, wusste der Vater nichts von Oskars Veränderung und ist sehr überrascht, als er seinen Sohn plötzlich in einem Kleid vor sich sieht. Er möchte nicht akzeptieren, dass sein Sohn nun seine Tochter ist und geht dagegen vor. Der Film erzählt darüber, wie Oskar und auch sein Umfeld die neuartige Situation erleben. Der Vater hat jedoch noch andere Probleme, wie den neuen Partner seiner Ex-Frau und seinen Alkoholkonsum. Doch im Film entscheidet er sich dann doch für seine neue Tochter und steht für sie ein. Als sein Kind dann zum Ende verschwindet, brechen alle in eine große Suchaktion aus. Als der total betrunkene Vater sie/ihn dann schlussendlich findet, stellt Lilli klar, dass sie eigentlich hatte „verschwinden“ wollen und nur geblieben wäre, um den Vater zu beschützen. Daraufhin ist die Familie sehr bestürzt, aber eigentlich haben sich alle mit dem anderen Oskar (oder eben der neuen Lilli) abgefunden.
Und eigentlich gibt es doch kein „normal“, das müsste uns allen spätestens nach dem Film klar geworden sein. Normal ist einfach nur der Durchschnitt aller der Verrückten da draußen.
Ein Filmtipp für euch alle. Wir vergeben fünf Sterne! 🙂
Gretje Peters, 7e, für die Presse-AG
Beitragsbild erstellt mit Dream by Wombo