Grüße aus dem schönen Gunglgrün

Als alle anderen schliefen, startete für uns eine aufregende Woche, denn am 11. Juni um 23:00 Uhr sagten wir Lübeck am Bahnhof auf Wiedersehen. Viel Gelegenheit zum Schlafen hatten die Wenigsten in dieser Nacht; aber dennoch kamen wir voller Vorfreude am nächsten Morgen in Imst an und starteten mit einer kurzen Wanderung zu unserem Gasthof in Gunglgrün. Vor uns blickten wir auf die gigantischen Alpen, neben uns floss der türkisfarbene Inn und das Wetter war auf unserer Seite. An unserem Gasthof St. Hubertus wurden wir nett empfangen und positiv überrascht von dem ausgezeichneten, mehrgängigen Essen Tiroler Art. Schon am ersten Abend saßen einige zusammen und haben vor dem Alpenpanorama gepokert, Volleyball gespielt oder in der Zeit die Stadt erkundet; und auch in den folgenden Tagen wurde die Zeit ebenso gut in Gemeinschaft genutzt.

Falls das noch nicht genug war, ging es am Dienstag erst richtig los mit dem Rafting auf dem Inn. In drei großen Schlauchbooten und voller Montur trauten wir uns auf die Stromschnellen und ließen uns von der Strömung leiten. Neben einfachem Paddeln und kleinen Spielereien bestritten wir den Inn 40 km gemeinsam mit Teamgeist und waren schließlich auch alle mehrmals im Wasser.

Sogar die anfangs skeptischen Gedanken wurden letztendlich durch diesen abenteuerlichen Spaß beseitigt und bei den meisten war dies sogar eines der Highlights der Fahrt.

Den Mittwoch hatten wir eigenständig geplant mit dem Ziel, die Berge Tirols zu erkunden und den Ausblick zu genießen. Früh am Morgen starteten wir in der Rosengartenschlucht und wanderten hoch bis zu einer Berg Alm für eine verdiente Pause. Von der tollen Aussicht angespornt, wanderten einige noch bis auf den Gipfel, dem Vorderen Alpjoch, und fuhren allesamt mit der Gondel hinunter zu einem weiteren Highlight, der besagten „längsten Alpen-Achterbahn der Welt“. Nach dieser rasanten Abfahrt machten wir uns auf den Weg zu unserem verdienten Abendbrot in dem Gasthof und zu abendlichen Spielen.

Trotz wenig Schlaf verabredeten sich einige von uns, um halb fünf einen morgendlichen Spaziergang zum Sonnenaufgang zu unternehmen. Uns erwartete ein wunderschönes Alpenglühen begleitet von zwitschernden Vögeln in der unberührten Natur.

Der Natur ganz nahe sollte es später beim Canyoning weitergehen; mit Gurten und Helmen wurden wir in die Rosengartenschlucht abgeseilt und machten uns rutschender-, kletternder-, und wandernderweise „schluchtabwärts“. Teils kostete es einige Überwindung, sich fallen zu lassen, von der Stärke der Flussströmung erfassen zu lassen und einige Sekunden unter Wasser zu bleiben; doch letztendlich kamen alle einigermaßen heil und durchnässt, aber vor allem freudig wieder an. Am Abend aßen wir unsere heiß ersehnten Kasspatzl und genossen noch den letzten gemeinsamen Abend.

Am Freitag in der Früh ging es los nach Innsbruck, wo wir die mittelalterliche Stadt mit den vielen schmückenden Fassaden durch eine vom Schulverein geförderte Führung kennenlernten. Heutzutage wohnen dort viele Studenten und durch die historische Stellung an einer Handelsroute gibt es noch einige Gasthöfe. Bauwerke wie der Triumphbogen, das goldene Dach, oder die Kirche mit ihren Illusionen kennzeichnen die Stadt, und die Hofburg erinnert an Kaiser Maximilian 1. , der dort eine besondere Bedeutung trug und trägt.

Nach einem letzten Abendbrot führen wir allesamt wieder zurück nach Lübeck; erschöpft, aber vor allem begeistert von all den Erlebnissen und der einzigartigen Zeit gemeinsam.

Vielen Dank an Tirol mit der wunderbaren Natur, den Gasthof, unsere gelungene Planung und vor allem an Frau Hagemann und Herrn Fromme, die uns diese Zeit ermöglicht haben und bei allen aufregenden Aktivitäten voll und ganz dabei waren.

Lissy Reim, Q1a