Skizzenbücher eingepackt?

Im Louvre die Mona Lisa, in Montmartre das Künstler:innen-Viertel und in dem Musée de l‘Orangerie die berühmten Seerosen von Monet – kurzum: Paris ist die Wiege der Kunst, an jeder Ecke sind Museen, bemalte Hauswände oder Straßenkünstler:innen zu entdecken. Kein Wunder also, dass es die Q1c und damit das Kunstprofil auf ihrer Studienfahrt dorthin gezogen hat.

Es ist Sonntagabend, 22 Uhr. Die Straßen leeren sich langsam und die Sonne sinkt, wenn auch gemächlich, in Richtung Horizont und wirft dabei ein goldenes Licht auf den großen Reisebus, mit dem sich die Schüler:innen der Q1c weg vom Johanneum und ihrem Alltag hin zu einer fünftägigen Fahrt mit vielen neuen Erfahrungen aufmachen.

Die Reise begann somit erst einmal schlafender Weise. Der Bus war groß genug, sodass jede Person einen Doppelsitz zur Verfügung hatte, auf dem die kreativsten Möglichkeiten an Schlafpositionen ausprobiert wurden. Im Laufe der Zeit staute sich die Luft jedoch zu einer stickigen Masse und so waren alle unglaublich froh, als der Bus endlich endgültig zum Stehen kam und alle an die frische Luft ausspuckte. Doch das Programm war straff und durch etliche Staus war man bereits jetzt schon im Verzug, sodass es direkt auf den „Marché aux Puces“ weiterging, der mit seinen wunderschönen Gassen, kleinen Verkaufsständen und -läden und seiner unglaublichen Ruhe zum Stöbern und Fotografieren anregte, denn über den gesamten Zeitraum in Paris begleiteten uns Foto- und Zeichenaufträge.

Mit diesen konnten wir uns auch an unserem nächsten Stopp, dem Künstler:innen-Viertel Montmartre mit seiner beeindruckenden Sacré Cœr ausleben, welches uns mit seiner Lebendigkeit in der Abendsonne einiges an Inspiration bot.

Am nächsten Tag hieß es früh aufstehen, denn der Reisebus wartete bereits auf uns, um uns nach Versailles zu dem berühmten Schloss des Sonnenkönigs zu bringen. Dort wurden wir nicht nur von der sich immer weiter aufbauenden Hitze des Tages, sondern auch von den prunkvollen barocken Verzierungen beinahe erschlagen, die sich an jeder kleinsten freien Fläche des mächtigen Gebäudes finden ließen. Auch der dazugehörige Garten erstreckte sich schier in die Unendlichkeit und bot erneut Platz und Schatten, um sich mit den Skizzenbüchern zurückzuziehen.

Am Nachmittag ging es dann direkt weiter mit einer Stadtrundfahrt, durch die uns Hedwig Rilov begleitete, die seit über 20 Jahren in Frankreich lebt und mit einem französischen Künstler verheiratet in einem Künstler:innendorf bei Paris zu Hause ist. Abends war schließlich ein gemeinsames Essen in einem urigen kleinen Lokal mitten im Quartier Latin angesagt, in dem es französische Spezialitäten, wie Froschschenkel, oder aber Klassiker, wie Pommes, zu Essen gab. Auch diesen Abend konnten wir anschließend selbstständig ausklingen lassen und so zog es die ein oder anderen ans Ufer der Seine, wo sich auch die französischen Student:innen tummelten.

Am Mittwoch ging vermutlich nicht wenigen ein kleiner Traum in Erfüllung, denn so steuerte unsere Gruppe nach einer der vielen Fahrten mit der Metro auf die berühmte Glaspyramide zu, um sich bald darauf unter ihr in der riesigen Halle des Louvre zu befinden. Hier gab es natürlich nicht nur das berühmte Gemälde der Mona Lisa zu betrachten, sondern ebenso Statuen, Malereien und eine außergewöhnliche Architektur. Den gesamten Nachmittag hatten wir anschließend Zeit, um all diese neuen Eindrücke zu verarbeiten und in unseren Skizzenbüchern festzuhalten, bevor wir uns abends wieder am Fuße des Eiffelturms versammelten, von dem aus später das Boot losfuhr, auf dem wir eine Lichterfahrt auf der Seine verbrachten.

Den Tag darauf begannen wir mit einer Museumsführung durch die kleinen aber fein gestalteten Räumlichkeiten des Parfummuseums Fragonards. Um diese Reise „mit allen Sinnen“ auch tatsächlich so ausführen zu können, wurde hierbei nicht nur geschaut, sondern auch gerochen und es sammelten sich die Parfumproben-Streifen in den Skizzenbüchern. Beeindruckende Fotos konnten anschließend in dem Kaufhaus „Lafayette“ mit seiner Jugendstil-Glaskuppel geschossen werden. Im kompletten Kontrast dazu machten wir uns hiernach auf den Weg zu dem Künstler:innenhaus „59 Rivoli“ in dem auf den verschiedenen Stockwerken des Wohnhauses Künstler:innen ihre Ateliers mit kleinen Ausstellungen besitzen und welches vermutlich vielen von uns als ein Highlight im Kopf geblieben ist. Nach einer weiteren sogenannten „Kreativzeit“ sammelten wir uns gegen Abend erneut vor dem Centre Pompidou, welches uns nicht nur durch seine besondere Architektur, sondern ebenso durch seine eindrucksvolle Kunstausstellung überraschte.

An unserem letzten Tag in Paris wurde das Musée de l‘Orangerie zu unserem abschließenden gemeinsamen Ausflugsziel. Das sich im Tuileriengarten befindliche Museum beinhaltet nicht nur die berühmten Seerosen Monets, sondern ebenso weitere Kunstwerke vieler berühmter Maler:innen. Nachdem wir hier ein gemeinsames Gruppenfoto aufgenommen hatten, lagen mehrere Stunden Kreativzeit vor uns, die wir unterschiedlich ausnutzten, da jede:r eine ganz eigene Vorstellung davon hatte, wie diese besondere Reise ausklingen sollte.

Um 19 Uhr wurden schließlich erneut alle Sitze eingerichtet und der Reisebus machte sich wieder auf den Weg in Richtung Norden, mit 19 Schüler:innen und vielen schönen Erinnerungen, spannenden Geschichten und vollgezeichneten Skizzenbüchern im Gepäck.

Josefin Greve, Q1c

Um einen Einblick in unsere Ergebnisse zu erhalten, gibt es hier ein paar Kostproben zu sehen: