Zukunftsluft schnuppern

Überlegt mal, wo ihr in zwanzig Jahren sein werdet. Welchen Beruf ihr da wohl habt? Um schon mal einen Blick auf unser späteres Leben zu werfen und den Berufsalltag kennenzulernen, hatten wir, der E-Jahrgang, ein zweiwöchiges Wirtschaftspraktikum. Wir konnten Erfahrungen sammeln, Einblicke bekommen und feststellen, ob der Beruf was für einen wäre oder (in den meisten Fällen) eher ausgeschlossen werden kann. Wir haben für euch die Einblicke aus vier verschiedenen Praktika aufgeschrieben und können euch hoffentlich, in Bezug auf euer nächstes Praktikum, Ideen mitgeben!

Stiftungs Karlshöhe in Ludwigsburg

Habt ihr schon mal jemanden mit einer geistigen Behinderung getroffen? Viele von euch wahrscheinlich eher nicht. Ich vor meinem Praktikum auch nicht. Genau deshalb war die Zeit meines Praktikums so spannend. Weil ich Erfahrungen machen konnte, die ich sonst niemals gehabt hätte.

Für mein Wirtschaftspraktikum war ich in Ludwigsburg bei einem sozialen Betrieb, im Bereich Menschen mit geistiger Behinderung. Dort konnte ich direkt Menschen treffen und neben organisatorischen Aufgaben auch in den pflegerischen Beruf reinschauen.

Am Besondersten waren für mich die Begegnungen mit den Bewohner:innen mit Behinderung, weil sie oft sehr offen und vertrauensvoll auf mich zugekommen sind und gleich angefangen haben, mir von ihrem Leben zu erzählen. Der Umgang zwischen den Bewohner:innen und den Mitarbeitenden war wertschätzend und wirklich liebevoll, deswegen war die Arbeitsatmosphäre sehr angenehm. Teilweise war die Kommunikation mit den Menschen für mich schwierig, weil sie wegen ihrer Einschränkungen nicht deutlich sprechen können und ich dementsprechend nur wenig verstanden habe von dem, was sie mir sagen wollten. Aber eine meiner wichtigsten Erkenntnisse des Praktikums ist: ein nettes Lächeln und eine positive Ausstrahlung sind meistens vollkommen ausreichend!

Annika Fehring, Eb

Tischlerei

„Wer auf das Gymnasium geht, der studiert auf jeden Fall später einmal.“ Vielleicht habt ihr ja schon einmal selbst von diesem Vorurteil gehört, aber was ist denn eigentlich mit den vielfältigen Ausbildungsberufen?

Um so einen handwerklichen Beruf kennenzulernen, habe ich das Praktikum in einer Tischlerei gemacht. Dabei durfte ich nicht nur typische Praktikantenaufgaben übernehmen, wie dem Saubermachen der Werkstatt, sondern auch richtig mitanpacken. Gleich am ersten Tag baute ich gemeinsam mit einem Angestellten sechs Kommoden zusammen und bekam gleich die „Handwerkbasics“ beigebracht.

Wer also Lust hat, sich handwerklich weiterzubilden und auch praktische Tricks für den nächsten Ikea Schrank zu Hause sich aneignen will, für den ist so ein Praktikumsplatz genau das Richtige!

Naomi Reitemeier, Ee

efs Architekten

Umgeben von Häusern leben wir unser tägliches Leben, doch wie so ein Gebäude entsteht und was für eine Geschichte und Arbeit dahinter steckt, weiß keiner so wirklich. Gerade diesen Ursprüngen eines Hauses wollte ich aufsuchen, und habe somit mein Praktikum bei einem Architekturbüro gestartet. Neben dem Erlernen von den gängigen Zeichenwerkzeugen und dem Besuch einer Baustelle durfte ich auch mein eigenes kleines Projekt entwerfen. 

Zunächst musste das zu bebauende Grundstück erstmals ausgekundschaftet werden, also hieß es Zettel, Stift, Klemmbrett und los ging es. Wichtig dabei war es, auch die Umgebung zu beobachten, denn verschiedene Architekturstile der Umgebung können den späteren Entwurf beeinflussen. Nun ging es schon auf die Suche nach einem passenden Thema, auf dem das ganze Gebäude aufbaut. Dafür wählte ich „Natur in der Stadt“ und startete erste Arbeiten mit Transparentpapier, um einen Groben Entwurf anzufertigen. Um ab dem Punkt weiterzuarbeiten, wurde ich in das CAD Programm Vectorworks eingeführt und nach einer kurzen Gewöhnungsphase ging es gleich weiter. Der Grundriss war gezeichnet und die Wände gezogen. Mit ein wenig Arbeit hatte man nun schon ein halbwegs vollständiges Haus stehen und es war wirklich erstaunlich wie realitätsnah das Modell aussah. Mit zahlreichen Detaillierten Verbesserungen hatte ich nun innerhalb einer Woche ein ganzes Haus modelliert und entworfen. „Es ist eine tolle Sache, wenn es so ist wie geplant.“, beschreibt auch Herr Engelhardt das Gefühl ein fertiges Projekt zu sehen.

Es war wirklich eine unglaubliche Erfahrung hinter die Kulissen eines Gebäudes zu schauen und einen Einblick in die Arbeit eines Architekten zu erhaschen. 

Sophie-Linh Effenberger, Eb

Radio

Im Auto oder vielleicht im Hintergrund am Frühstückstisch – auch heute läuft oft noch das Radio. Aber wie kommt ein Beitrag überhaupt ins Radio und wie wird er erstellt? Das durfte ich bei meinem Praktikum erfahren. Am ersten Tag wurde ich erst einmal durch die Aufnahmestudios geführt. Die Studios und die Technik dahinter waren besonders spannend zu sehen und im Laufe meines Praktikums durfte ich diese auch häufig selbst nutzen. Allgemein war es besonders schön, selbst vieles ausprobieren zu dürfen und aktiv zu werden. Am Anfang konnte ich kurze Veranstaltungstipps für das Radio aufnehmen und habe gelernt, wie man Beiträge zusammenschneiden und mit Musik hinterlegen kann. Mein größtes, eigenes Projekt war allerdings ein Beitrag zu einem Theaterstück von Jugendlichen, das in meiner Praktikumszeit im Studio des Theaters aufgeführt wurde. Dort durfte ich zur Premiere gehen, Mitschnitte anfertigen und anschließend sogar ein Interview im Radiostudio führen. Daraus wurde dann mein eigener Beitrag über das Theaterstück, den ich selbst erstellen durfte. 

Es war sehr spannend, in den Beruf als Radiojournalistin zu blicken und vor allem, selbst so viel ausprobieren zu dürfen.

Milena Högemann, Ef