9. November – weiterhin wichtig!

Zu keinem anderen Datum werden im Geschichtsunterricht so viele Jahreszahlen gelernt wie zum 9. November: 1848, 1918, 1923, 1938, 1989. In jedem dieser Jahre wurden Weichen für die deutsche Geschichte gestellt, und all diese Ereignisse prägen unsere Gesellschaft und Politik bis heute. In diesem Jahr aber ist es besonders wichtig, 85 Jahre zurückzuschauen.

Die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 ist in Deutschland mit dem Erschrecken darüber verbunden, wie schnell unsere Zivilisation brüchig werden kann und Menschenrechte nicht mehr geachtet werden. In ganz Deutschland, auch in Lübeck, wurden in dieser Nacht Synagogen, jüdische Geschäfte und Einrichtungen angezündet, geplündert und zerstört. Dass dieser Antisemitismus nie wieder aufleben darf, ist ein wesentlicher Teil unserer Demokratie und eine zentrale Begründung für die im Grundgesetz verankerten Grundrechte des Menschen.

Die Stadt Lübeck weist deshalb im November auf zahlreiche Veranstaltungen hin, die sich mit diesem schweren deutschen Erbe und der daraus erwachsenden Verantwortung Deutschlands beschäftigen, gegen Antisemitismus einzutreten. Eine Übersicht findet sich hier.

Seit Beginn der Angriffe im Nahen Osten vor einem Monat kommt es in Deutschland verstärkt zu antisemitischen Straftaten. Auch schon für Jüngere verständlich ist dieser kurze Beitrag von Logo, in dem die Kämpfe zwischen der Hamas in Gaza und dem Staat Israel erklärt werden.

Dass die deutsche Politik hier von den Erfahrungen des Holocaust geprägt ist, an den am 9. November erinnert wird, hat der deutsche Vizekanzler Robert Habeck in einer vielbeachteten Rede begründet.

Am Johanneum setzen wir uns im Rahmen des Gedenktags an die Opfer des Holocaust in besonderer Weise mit den Folgen des deutschen Antisemitismus auseinander – auch der 9. November bleibt aber ein zentrales Datum, um sich mit der deutschen Verantwortung zu befassen.