This is Africa

Bunt, lebendig, laut. Wahnwitziger Verkehr, viele Berührungen und Affen im Garten. Das waren nur einige unserer ersten Eindrücke von Tansania. Wir sind zu zehnt plus zwei von Hamburg nach Mwanza in Tansania geflogen und verbringen zwei Wochen gemeinsam mit unseren Austauschüler:innen und sammeln Erinnerungen fürs Leben.

Sonntag, 5.11.

Nach über 24 Stunden unterwegs und nur ein bisschen Schlaf wurden wir am Sonntagmittag von den ersten Tansanier:innen herzlich am Flughafen begrüßt. Die übersprudelnde Freundlichkeit und die Offenheit haben uns zunächst teilweise leicht überfordert, aber bereits bei unseren Bungalows, in denen wir Deutschen die ersten drei Tage wohnen, haben wir wir uns supergut verstanden und sogar schon zusammen getanzt.

Zitat des Tages:

„Leute, da ist ein Gecko in unserem Badezimmer!“

-Johannes-

Kulturschock des Tages:

Autofahren ist hier sowieso schon wild, aber wir zu zwölft in einem Auto mit sieben Sitzen war wirklich eine extreme, aber nicht einmalige Erfahrung.

Fail des Tages:

Aus Deutschland haben wir Tüten mit Brillen mitgenommen, die dann hier verteilt wurden. Lotta wollte etwas Gutes tun und ihre alte Brille auch mit abgeben, allerdings hat sie aus Versehen ihre Sonnenbrille in den Beutel dazu gepackt, weil sie die Hüllen verwechselt hat.

Montag, 6.11.

Der Tag begann sportlich, allerdings nicht direkt für uns. Wir haben uns die Fabrik einer Organisation angeschaut, die hier in Mwanza Bälle an die Vereine verteilt. Die alten und kaputten Bälle werden dann in der Fabrik zu verschiedensten Produkten, von Koordinationsleitern bis zu Rucksäcken, weiterverarbeitet. Passend dazu haben uns die Schüler:innen unserer Gastschule später dann noch das hier sehr beliebte Netball beigebracht. Dieses Spiel hat uns gleich mit unseren neu kennengelernten Austauschpartner:innen enger zusammen gebracht, was zum Glück generell sehr leicht fiel. Die Leute hier begegnen uns mit viel Gastfreundschaft und Interesse.

Zitat des Tages:

„Wenn ich hier leben und in diesem Verkehr fahren würde, wäre ich auch gläubig“

-Luke-

Kulturschock des Tages:

An das konstante Starren lässt es sich gewöhnen, doch als ein kleines Kind (ca. 3 Jahre alt) bei Johannes‘ Anblick heulend weglief, hat uns das doch etwas mitgenommen.

Fail des Tages:

Dass die Toiletten hier sich stark von denen, die wir kennen, unterscheiden, war uns schon klar. Sie kamen uns eher auf andere Art und Weise in die Quere und so sperrte Franca sich in zwei verschiedenen Toilette selbst ein. Die Toilette unseres Bungalows lässt sich zwar von innen abschließen, allerdings fehlt die Klinke zum Öffnen und auch die Toilettentür in der Schule hat keinen wirklichen Öffnungsmechanismus.

Dienstag, 7.11.

Unsere Partnerschule hier in Mwanza ist christlich und gehört zur Kirche, deswegen haben wir heute morgen dem Bischof einen Besuch abgestattet. Nach einem leckeren zweiten Frühstück auf seiner Dachterrasse haben uns weitere Mitarbeitende von ihren Projekten erzählt, wobei es aber fast so schien, als sei der Bischof selber eingeschlafen. Das spätere Gespräch mit einem jungen Pastor war da schon viel anregender. In der Schule wurde die Stimmung beim Essen und Erzählen mit unseren neuen Freund:innen noch heiterer.

Am späten Nachmittag hatten wir Freizeit und so sind wir Schüler:innen gemeinsam losgelaufen, um uns zu Fuß die Hauptstraße mal in Ruhe anzuschauen. Wir wurden wieder von allen Seiten neugierig beäugt und direkt von Einheimischen angesprochen, mit denen wir auch gleich Fotos gemacht haben. So eine nette Direktheit sind wir aus Deutschland definitiv nicht gewohnt.

Zitat des Tages:

„Es brennt im Ohr“

-Mara, nachdem sie bei dem Büfett in der Schule statt einer Paprika eine Chilischote gegessen hat-

Kulturschock des Tages:

Als wir heute Freizeit hatten, wollten wir alleine ein bisschen Mwanza erkunden und haben an einem typischen Straßenstand Früchte gesehen. Für eine Ananas und drei Mangos haben wir nur 1900 Schilling bezahlt, was 73 Cent entspricht.

Fail des Tages:

Das Essen hier ist insgesamt ganz anders als bei uns, vor allem besteht es aus Reis, scharfen Soßen, knochigem, gummihaften Fleisch und Kochbananen. Aber Maras Hähnchenschenkel, an dem noch Federn hingen, war dann doch eine andere Nummer.

To be continued, wenn es wieder ein WLAN gibt…