Einmal richtig Politiker:in sein

In diese Rolle durften wir als Q1-Jahrgang bei einer UN-Klimakonferenz-Simulation schlüpfen. Denn wie ist es eigentlich, wichtige Entscheidungen zu treffen, die unser momentan wohl größtes Problem, den Klimawandel, bedeutend beinflussen? Ziel der fiktiven Konferenz war es, durch Kompromisse das 1,5 Grad Ziel zu erreichen und einmal zu erleben, wie es sich anfühlt, als wichtige:r Diplomat:in zu verhandeln. In jeweils sechs Tischgruppen wurde die Q1 aufgeteilt und vertrat ein bestimmtes Land oder Ländergruppen. So sah man immer wieder weiße Schilder mit den Namen Indien, Europa, USA und China hervorblitzen, aber auch andere Industrieländer und Entwicklungsländer waren als Gruppen vertreten.

Die anfängliche Unsicherheit verflog schnell, als es zu den ersten Diskussionen kam. Plötzlich flogen Zahlenvorschläge nur so durch den Raum und alle waren darauf aus, den besten Deal für ihr Land auszuhandeln. Es wurden Verhandlungen in privaten Räumen und hinter dem Rücken anderer Länder abgehalten, sodass man beinahe sagen konnte, dass man sich in einem Politthriller befand. Nach 20 Minuten neigte sich die erste von drei Debattenrunden zum Ende und frustrierte, aber auch wohlig lächelnde Gesichter begaben sich auf ihre Plätze. Es war nun an der Zeit die neuen Vorschläge zu präsentieren , welche mit zustimmenden Klatschen oder wütenden Gemurmel angenommen wurden.

Insgesamt folgten noch zwei weitere Verhandlungsrunden, sodass sich zum Ende alle durch Umwege einigen konnten und das Gradziel auf 1,9 hinauslief. Eigentlich viel zu viel…

Sophie-Linh Effenberger, Q1b, für die Presse-AG

Fotos: André Feller und die Foto-AG