Mit Pauken und Trompeten gegen den Winterblues

BigBand-5

Die Schule bebte, als die Johanneum Big Band am 23. und 24. Februar ihre alljährlichen Winterkonzerte spielte. Um 19 Uhr verwandelte sich die tagsüber als Klausurraum getarnte Aula zur Konzerthalle für Jazzliebhaber aller Altersstufen. Von Jazz bis Punkrock, Duke Ellington bis Amy Whinehouse, der bunte Songcocktail hatte es in sich.

So bunt wie das Repertoire an Stücken waren auch die Besucher. Schüler, Eltern, Ehemalige, Lehrer und auch Fans aus der Stadt – abgesehen von schöner Musik sah man so noch den einen oder anderen Bekannten mal wieder. Den Anfang machte der „Jungle Boogie“. Noch wirkte die Stimmung sehr konzentriert. Aufmerksam und leise lauschten die Besucher den Klängen der Musiker. Hier und da mal ein schüchternes Schnippen oder dezentes Tippen mit dem Fuß. Bigbandleader Hartmut Jung leitete den Abend mit einer kurzen Rede ein, in der er die neuen Mitglieder des Ensembles vorstellte. Das Durchschnittsalter der Schlagzeuger sei zum Beispiel um vier Jahre gesunken. Der Qualität tat das keinen Abbruch. In Erinnerung an Duke Ellington spielte die Band Stücke wie „Midriff“ und sein kurz vor seinem Tod komponiertes Stück „Blood Count“. Ein Foto Ellingtons projezierte das Team von der Technik an die Decke, sodass alle ein Bild vor Augen hatten. BigBand-6Mit verschiedenen Farbtemperaturen und Lichtintensitäten verliehen sie der recht kahlen Bühne Atmosphäre. Viele Stücke wurden durch virtuose solistische Einsätze bereichert: Louise Peyk sorgte mit dem Amy-Whinehouseklassiker ,,Back to Black“ für Gänsehaut und Rückkehr eines Ohrwurms. Nach dem Konzert sagte sie, sie habe ein Gefühl von Euphorie gespürt – und das war auch zu hören! ,,Stream Punk“, ein Jazz/Punkrock-Stück mit E-Gitarre ließ den Saal kochen und zeigte, wie vielseitige Jazz doch sein kann. Romy Lemburg (Ea) meinte erstaunt: „Ich war zum ersten Mal beim Big Band-Konzert und habe sofort den Groove gespürt.“ BigBand-16Spätestens jetzt war aus dem dezenten Tippen lautstarkes Klatschen geworden. Der Dank der Zuhörer wurde mit zwei Zugaben belohnt: Mit Brillen, Perücken und Hühnchenkostümen leiteten die Musiker zu „Funkytown“ die fünfte Jahreszeit ein und sorgten für eine Menge Fun und Farbe. Bye bye Winterblues.

Text: NN (Q1d) und Vardan Petrosyan (Q1b)

Fotos: Foto-AG