Mit der Zeitung um die Welt – F.A.Z.-AG in Frankfurt

Frankfurt – deutsche Bankenhauptstadt, Sitz der Deutschen Börse, der Europäischen Zentralbank und natürlich auch der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die gemeinsam mit dem Bankenverband für Schüler*innen das Projekt Jugend und Wirtschaft anbietet.

Eine Gruppe aus wirtschaftsinteressierten Schüler*innen des Q1-Jahrgangs nimmt seit September unter Leitung von Katja Benkert an diesem bundesweiten Projekt teil. Im letzten halben Jahr haben wir verschiedene Unternehmen recherchiert, angefragt und interviewt, um schlussendlich Unternehmensberichte zu verfassen – welche einmal im Monat im Wirtschaftsteil der regulären F.A.Z. veröffentlicht werden können (siehe Homepage vom 16.01.2019).

Der Unterschied zwischen 8 und 9 ist nicht zu unterschätzen. Aber durch einen Kurzsprint konnten wir den gravierenden Fehler gerade noch wieder beheben und saßen dann am Sonntag erleichtert und schwer atmend nicht mehr im Regionalexpress um 13:08 nach Hamburg, sondern in dem um 13:09 nach Lüneburg, von wo aus unser Anschlusszug nach Frankfurt ging. In Frankfurt angekommen, nutzten wir den Abend noch zum Erkunden der Altstadt von Frankfurt: Zwischen dem im Dunkeln rot leuchtenden EZB-Turm und dem gelben Logo am Commerzbank-Tower wanderten wir an verschiedenen Wahrzeichen Frankfurts vorbei, wie der Paulskirche oder dem Römer.

In den nächsten beiden Tagen erwartete uns ein geballtes Programm: Montag Commerzbank-Tower und F.A.Z.-Redaktionssitzung mit unseren eigenen Artikeln, Dienstag Besichtigung der Europäischen Zentralbank.

Die Anreise zum Commerzbank-Tower am Montagmorgen gestaltete sich vergleichsweise unkompliziert: Das höchste Gebäude Deutschlands war von weitem sichtbar. Das Beeindruckende an dem 259 Meter hohen Gebäude sind neben seiner überragenden Energieeffizienz vor allem die innenliegenden Gärten, die sich über je fünf Etagen erstrecken und abhängig von der Himmelsrichtung mit passender Vegetation bepflanzt sind, wie wir in einer architektonischen Führung mit Kai Thiele lernten. Vom 50. Stock aus hätte man einen genialen Blick über ganz Frankfurt gehabt, hätte auf Höhe der Vorstandsetage nicht ein Schneesturm getobt. Einen netten Überblick über die Altstadt bot die Aussicht trotzdem.

Vom anschließenden Vortrag hatten wir eigentlich eine Werbeveranstaltung für die Ausbildung zum Bankkaufmann erwartet, doch nichts war der Realität ferner – die Pressesprecher Thomas Rutzki und Maike Steinmüller boten uns in einer spannenden und informativen Präsentation eine breite Vielfalt an Themen: von einer kurzen Geschichte der Commerzbank zu den Aufgaben und Herausforderungen einer Bank in der digitalisierten Welt. Hierbei konnten wir alle möglichen Fragen vom bargeldlosen Zahlungsverkehr per Handy über die Sicherheit der Datenübertragung bis hin zur Fusion mit der Deutschen Bank stellen und verließen die Bank deutlich schlauer, als wir sie betreten hatten.

An dieser Stelle ganz herzlichen Dank an Frau Pulter und die Commerzbank Lübeck, die uns diesen großartigen Besuch ermöglicht haben!

Nach dieser wirtschaftlich-finanziellen Einheit widmeten wir uns am Nachmittag dem journalistischen Teil unseres Projekts: Mit der verantwortlichen Redakteurin der F.A.Z., Lisa Becker, besprachen wir Verbesserungsvorschläge für jeden einzelnen unserer Artikel und wurden von Frau Becker dafür gelobt, wie fortgeschritten unsere Artikel bereits seien.

Zusätzlich durften wir einen Blick in die betriebsame Wirtschaftsredaktion kurz vor Redaktionsschluss werfen und konnten hier miterleben, wie eine Seite in unserer Tageszeitung eigentlich so zustande kommt.

Wir verließen die F.A.Z.-Redaktion super motiviert und mit klaren Zielen vor Augen: „Wir wissen jetzt genau, was wir an den Artikeln machen müssen.“ Das ultimative Rezept für einen erfolgreichen Artikel formulierte Cenk mit langgezogenen Silben: „Am Ende eines Artikels muss man ‚aha!‘ sagen und nicht ‚okaaay…‘“

Der krönende Abschluss eines spannenden Tages war eine improvisierte Geburtstagsfeier für unseren Schülersprecher Cenk mit Kuchen und Kerzen, dem wir herzlich zum Geburtstag gratulieren!

Dienstagmorgen brachen wir früh auf, um uns auf den Weg zur Europäischen Zentralbank zu machen. Nach der Sicherheitsschleuse warteten wir zunächst in der beeindruckenden Eingangshalle.

Weil unser geplanter Ansprechpartner Jörn Paulini, ehemaliger Schüler des Johanneums, terminlich verhindert war (auf ein Treffen im Mai freuen wir uns aber sehr!), wurden wir freundlicherweise von Véronique Michel durch den Tower geführt. Dies gestaltete sich gar nicht so einfach, da die Sicherheitsschleuse nur die Hälfte unserer Gruppe für sicherheitstechnisch unbedenklich hielt und für die andere Hälfte partout geschlossen blieb. An dieser Stelle wurde deutlich, dass von diesem Gebäude aus die Geldpolitik für den gesamten Euroraum, also immerhin 19 Staaten, gesteuert wird.

Im 27. Stock – bei deutlich besserer Aussicht als am Vortag – stellte sich heraus, dass die gebürtige Französin Frau Michel uns zwar nicht ganz so viel über Architektur erzählen, dafür aber umso mehr und begeisterter von Europa und internationaler Zusammenarbeit schwärmen konnte. Nach ihrem flammenden Plädoyer für eigenständiges Denken und Kritikfähigkeit besuchten wir das Visitor Centre, wo sich zeigte, dass unsere Gruppe im Rahmen des Projekts tatsächlich bereits an unterschiedlichsten Stellen an Wissen gewonnen hatte: Im interaktiven Vortrag konnten wir jedenfalls mit unserem Wissen zur Europäischen Union und dem Eurosystem glänzen.

Unter den Schülern herrscht große Begeisterung in Bezug auf Projekt und Frankfurt-Fahrt: „Ich finde, dass man in dem Projekt mehr lernt als in manchen Schulfächern.“

Für die F.A.Z.-AG.: Svenja Benkert, Q1b