Survivalkit für die Seele

In der vergangenen Woche arbeiteten die neunten Klassen des Johanneums in einem Workshop zum Thema psychische Erkrankungen. Die Klasse 9e berichtet.

Zwei Experten aus dem Themenbereich psychische Erkrankungen der Organisation KinderWege, Irena und Fidel, empfingen uns in der Feuerwehr. Zunächst stellten wir uns alle vor und redeten über unsere Stärken, Schwächen und Talente. Danach wurden uns Fragen gestellt: Wie gut kennst du dich mit psychischen Erkrankungen aus? Hat es die Jugend heute schwieriger als früher? Weißt du, was dich heute erwartet? Diese beantworteten wir, indem wir uns auf einer Skala von „Gut“ zu „Schlecht“ beziehungsweise „Ja“ zu „Nein“ aufstellten, die auf dem Boden ausgebreitet wurde.

Danach haben wir mit Hilfe von kleinen Karten, die Bilder und Texte enthielten, mehr über die Ursachen und Anzeichen von psychischen Erkrankungen gelernt. 

Im zweiten Teil des Workshops wurden wir dann in fünf verschiedene Gruppen aufgeteilt. Hier hatten wir nun Zeit, je eine Aufgabe zu bearbeiten. Eine der Aufgaben von den Gruppenarbeiten war, dass man ein Überlebenspaket für die Seele bastelt. Hinein kamen dann zum Beispiel die Ablenkung in Form von Hobbies, Zuneigung anderer und ein Rückzugsort. In einer anderen Gruppe sollte man eine Aufklärungskampagne zu Depressionen planen. Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten stellten wir schließlich im Rest des zweiten Teils vor und besprachen sie. Auch wurden die Ergebnisse der anderen in Form von einem Rollenspiel oder einem Vortrag präsentiert.

Der dritte Teil des Workshops wurde uns als Überraschung angekündigt, doch zu unserer Verwunderung war sie nicht so wie erwartet. Uns wurde aus erster Hand über Erfahrungen mit psychischen Krankheiten berichtet. Fidel, ein persönlich Betroffener und einer der Leiter des Workshops, erzählte von seiner eigenen Vergangenheit, in der er mit Depression, Drogenkonsum und Sucht zu kämpfen hatte. Es war währenddessen sehr still und man spürte eine bedrückende Stimmung im Raum. Nach Ende der ergreifenden Geschichte durften wir noch Fragen an Fidel stellen. Erst blieb es ruhig, doch nach und nach lockerte sich die Stimmung. Fidel beantwortete alle Fragen und erzählte uns alles, was wir wissen wollten. Insgesamt gab es ein positives Feedback aus unsere Klasse und wir hoffen, dass dieser Workshop noch oft durchgeführt werden kann und vielleicht der/dem eine:n oder anderen hilft!

Von Greta Alscher, Mieke Geerdts, Luise Ernst, Flavio Brühning, Katharina March, Helene Dröge und Henri Stüler, alle aus der 9e